Bundesliga

Gelb-Sperren schmerzen Lieberknecht - Holtmann fehlt weiter

Zahlreiche Ausfälle bei Darmstadt

Gelb-Sperren schmerzen Lieberknecht - Holtmann fehlt weiter

Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht hat gegen Stuttgart etliche Ausfälle zu beklagen.

Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht hat gegen Stuttgart etliche Ausfälle zu beklagen. picture alliance / U. Hufnagel

Einmal mehr muss Trainer Torsten Lieberknecht die Abwehr des SV Darmstadt 98 umbauen: Am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker)  gegen den VfB Stuttgart fehlt Matej Maglica wegen der 5. Gelben Karte. Für den kroatischen Abwehrspieler ist das besonders bitter, weil er damit auch die zweite Partie gegen seinen Ex-Verein wegen einer fragwürdigen Karte verpasst.

In der Hinrunde war der 25-Jährige nach einer umstrittenen VAR-Entscheidung wegen eines Handspiels im Strafraum vom Platz geflogen. Nun muss er wegen einer Verwarnung nach einem vermeintlichen Foulspiel pausieren, obwohl sein Gladbacher Gegenspieler Patrick Herrmann beim Schiedsrichter noch interveniert hatte, weil aus Herrmanns Sicht keine Regelwidrigkeit vorlag.

In der Abwehr hat Lieberknecht allerdings eine Reihe von Optionen für Maglica. Da wäre zunächst Christoph Klarer, außerdem Jannik Müller und auch Thomas Isherwood, der zwar wie Maglica Linksfuß ist, allerdings zuletzt Mitte Dezember zum Einsatz gekommen war.

Polter und Pfeiffer im Duett?

Noch etwas schmerzhafter ist der Ausfall von Tim Skarke, immerhin bester Torschütze der Lilien, der ebenfalls die fünfte Gelbe Karte sah. Dessen Energie sei sehr wichtig für das Spiel der Lilien, sagte Lieberknecht am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor der Partie gegen Stuttgart.

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Sollte der Coach sich für einen Zweier-Sturm entscheiden, wäre Luca Pfeiffer ein Kandidat für den Platz neben Sebastian Polter. Grundsätzlich sei Polter ein ähnlicher Spielertyp wie Phillip Tietz, mit dem Pfeiffer vor zwei Spielzeiten in Darmstadt so großartig harmoniert hatte, wie Lieberknecht bestätigte.

Pfeiffer, der aus Stuttgart ausgeliehen ist, war gegen Gladbach erstmals in der laufenden Saison nicht zum Einsatz gekommen. Das seien rein taktische Überlegungen gewesen, sagte Lieberknecht. Eigentlich habe er Pfeiffer noch einwechseln wollen, aber dann habe Christoph Zimmermann Gelb gesehen und er habe den Abwehrspieler zur Sicherheit vom Feld genommen.

Holtmann mit muskulären Problemen

Neben den beiden Gesperrten muss Lieberknecht auch eine Reihe von verletzten und kranken Spielern ersetzen. Winterneuzugang Gerrit Holtmann laboriert weiter an muskulären Problemen, die er sich bei seinem Debüt rund zwei Wochen zuvor gegen Leverkusen zugezogen hatte. Man hoffe, ihn bis zum Bremen-Spiel kommende Woche wieder fit zu bekommen.

Ebenfalls nicht dabei ist Mittelfeldroutinier Tobias Kempe, der nach einem Infekt noch individuell trainiert. Auch die erhoffte Rückkehr von Mathias Honsak (Muskelfaserriss in der Wade) und Braydon Manu (Sprunggelenkprobleme) ins Mannschaftstraining wird sich laut Lieberknecht auf voraussichtlich kommende Woche verschieben.

Kleinere Fragezeichen stehen noch hinter den angeschlagenen Müller und Bartol Franjic, wobei sich Lieberknecht zuversichtlich mit Blick auf einen Einsatz gegen den VfB zeigte. Nicht mehr in dieser Saison zurückkehren werden Clemens Riedel (Knöchelbruch) und Fraser Hornby (Sprunggelenk-Operation). Beide machten jedoch Fortschritte. "Die Reha-Verläufe sind ordentlich", sagte der Coach.

Lieberknecht lobt Straßenfußballer Undav

Ein Wiedersehen gibt es für Lieberknecht mit einem alten Bekannten. Dennis Undav kam einst vom TSV Havelse zur 2. Mannschaft von Eintracht Braunschweig, als Lieberknecht dort die Profis trainierte. Weil er dort immer wieder für Tore sorgte, habe man ihn zur 1. Mannschaft hochgezogen.

Über Meppen, Belgien und England kam Undav zu Saisonbeginn zum VfB Stuttgart, wo er bislang 14 Tore erzielte und mittlerweile auf dem Sprung in die deutsche Nationalmannschaft ist. "Das wünsche ich ihm, weil er dafür einfach auch die Leistung bringt", sagte Lieberknecht. Undav habe sich richtig gut entwickelt, weil er immer an sich geglaubt habe und über eine gewisse Straßenfußballer-Mentalität verfüge, sagte Lieberknecht.

Stephan Köhnlein

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