2. Bundesliga

"Fußball ist 20 Zentimeter": Dardai froh über Hertha-Auftritt in Jena

Berliner Coach fordert Bestätigung in Hamburg

"Fußball ist 20 Zentimeter": Dardai froh über Hertha-Auftritt in Jena

Hertha-Coach Pal Dardai war mit der Leistung seines Team in Jena zufrieden.

Hertha-Coach Pal Dardai war mit der Leistung seines Team in Jena zufrieden. IMAGO/Jan Huebner

Pal Dardai war zuletzt stets darum bemüht, die beiden Niederlagen zum Start der 2. Liga in Düsseldorf (0:1) und gegen Wehen Wiesbaden (0:1) nicht über Gebühr zu dramatisieren. Der Trainer von Hertha BSC hatte beharrlich darauf verwiesen, dass er seiner Mannschaft mit Blick auf deren Engagement und mit Blick auf die Spielstatistiken keinen Vorwurf machen könne. Dardai hatte zudem betont, dass sein Team einen Befreiungsschlag in Form einer Führung benötige, auch, um die seelischen Lasten der jüngsten Vergangenheit los zu werden.

"Hatten auch das Quäntchen Glück"

Entsprechend war der Hertha-Coach nach dem Pokalauftritt der Alten Dame bei Carl Zeiss Jena zufrieden. "Wir sind sehr glücklich", sagte der 47-Jährige, "Fußball ist 20 Zentimeter. Bin ich mit der Schulter vorne, bin ich vorne. Wenn ich vorne bin, dirigiere ich das Spiel, wenn ich hinten bin, reagiere ich." Was Dardai damit sagen wollte: Der Umstand, dass die Berliner beim Viertligisten durch ein frühes Tor von Palko Dardai (6.) in Führung gegangen waren, habe entscheidend geholfen, die Hürde Jena zu nehmen. Denn, und das verhehlte Herthas Bundesliga-Rekordspieler nicht, "wir hatten auch das Quäntchen Glück, weil der Gegner in der vierten Minute in Führung gehen kann." Doch weil der Jenaer Pasqual Verkamp die Großchance verstreichen ließ, konnte Hertha das Tor für die Seele vorlegen und so das Spiel dirigieren.

Was in der ersten Halbzeit bisweilen noch zäh aussah, nahm nach der Pause Fahrt auf. Dem 2:0 durch das erste Tor des neuen Mittelstürmers Haris Tabakovic ("Ich glaube, das wichtigste Tor war das zweite", so Dardai) folgten binnen zwölf Minuten drei weitere Treffer, die - wie schon das 1:0 - in ihrer Entstehung den Hertha-Trainer froh machten. "Wir hatten Spielzüge, die waren schwierig zu verteidigen", lobte Dardai, dem vor allem gefallen hatte, dass sein Team in Sachen Zielstrebigkeit und Präzision im letzten Drittel diesmal deutliche Fortschritte offenbart hatte. "Diese Konsequenz war da, damit bin ich sehr zufrieden", sagte Dardai, "Kompliment an die Mannschaft, dass sie diesen letzten Schritt gemacht hat."

Dardai vor HSV-Spiel: "Das müssen wir behalten"

Mit dem klaren Erfolg und dem Einzug in die zweite Runde hat Hertha den von Dardai als "Ergebniskrise" bezeichneten Fehlstart in die Saison 2023/24 erstmal abgemildert. Das Resultat von Jena sowie der Vortrag sollen aber nur der Anfang gewesen sein auf dem Weg, nach dem Abstieg eine neue Mannschaft aufzubauen und mit dieser erfolgreich Fußball zu spielen. "Heute bin ich froh, aber das müssen wir behalten", stellt der Ungar klar, "einmal eine solche Leistung ist schön, aber du musst sie bestätigen. Ein guter Sportler macht das." Die nächste Möglichkeit hat Hertha BSC am nächsten Samstag beim Hamburger SV (20.30 Uhr), wenn es darum geht, auch in der 2. Liga das erste Erfolgserlebnis einzufahren.

Andreas Hunzinger

Bilder zur Partie FC Carl Zeiss Jena gegen Hertha BSC