Das hatte sich Friedhelm Funkel anders vorgestellt. "Wir wollten Kiel vor mehr Probleme stellen als heute. Wir haben einmal nicht aufgepasst bei einem Standard und hatten gerade vor dieser gewarnt: Lee vom zweiten Pfosten", haderte der Kölner Coach bei "DAZN" über den Gegentreffer, den Kiels Südkoreaner mit einer cleveren Kopfballablage zum Torschützen Simon Lorenz eingeleitet hatte. Dabei war Funkel weniger dessen Abschluss, sondern die Vorbereitung ein Dorn im Auge: "Jonas Hector war dran, aber sein Gegenspieler hat sich durchgesetzt, das kann immer passieren - aber der Ball in die Mitte nicht."
Neben dem Gegentor war Funkel aber auch mit der eigenen "Ausbeute bei den Standards" nicht zufrieden. "Wir haben gute Schützen. Sie hatten heute keinen guten Tag. Das müssen wir am Samstag besser machen", fordert der 67-Jährige; auch wenn seine Akteure letztlich dennoch "zwei, drei, vier richtig gute Möglichkeiten" gehabt hätten.
Spielersteckbrief Hector
Spielersteckbrief Duda
Trainersteckbrief Funkel
Kein Tor, kein Rot: Köln ärgert sich über Zwayer
Und da war ja auch noch Referee Felix Zwayer, der gleich zwei Fehlentscheidungen zu Ungunsten der Rheinländer fällte. "Das Tor von Jonas Hector wird abgepfiffen. Das müssen wir hinnehmen", spielte Funkel auf die 31. Minute an, in der der Kölner Kapitän gemeinsam mit Kiels Ioannis Gelios zum Ball hochstieg und diesen dabei nur leicht berührte, der Torhüter das Spielgerät aber dennoch nicht sichern konnte und Hector die Kugel anschließend Richtung Tor bugsierte. Hauke Wahl rettete zwar zunächst mit Hilfe der Querlatte vor der Linie, hinderte dann aber den Ball mit der Hand daran, wohl doch noch ins Tor zu segeln - weil Zwayer in die Szene hinein fälschlicherweise bereits abgepfiffen hatte.
Kurz vor der Pause waren die Kölner Diskussionen mit und um den Referee dann nicht weniger intensiv geworden, als dieser Aleksander Ignjovski nach einem durchaus rotwürdigen Foul an Ondrej Duda, der heftig am Knöchel getroffen wurde, nur die Gelbe Karte zeigte. Auch nach Rücksprache mit VAR Christian Dingert blieb es dabei. "Ignjovski hätte Rot sehen können. Aber Felix Zwayer hat anders entschieden. Das müssen wir hinnehmen", meinte Funkel lapidar.
Funkel: "Es ist erst Halbzeit"
Trotz des keineswegs günstigen Ergebnisses ohne eigenen Treffer im ersten Relegationsspiel der Kölner Vereinsgeschichte ist Funkel weiter zuversichtlich: "Ich habe gesagt, die Entscheidung wird in Kiel fallen, so wird es kommen. Es ist erst Halbzeit und wir liegen mit 0:1 zurück. Wir werden alles versuchen, das wettzumachen, die Qualität und Möglichkeiten haben wir."
