2. Bundesliga

Fürths bittere Erkenntnis

Spielstarke Spielvereinigung hadert mit der Chancenverwertung

Fürths bittere Erkenntnis

Erzielte das einzige Fürther Tor: Paul Seguin (r., mit Branimir Hrgota).

Erzielte das einzige Fürther Tor: Paul Seguin (r., mit Branimir Hrgota). imago images

3000 Zuschauer im Sportpark Ronhof wären vor der Covid-19-Pandemie ein trauriges Schauspiel gewesen. Doch an diesem Sonntagnachmittag schwappte eine Menge Stimmung und Euphorie von den Rängen auf den Rasen über - immerhin durften sich erstmals nach 204 Tagen wieder Fans am Laubenweg einfinden. Mittelfeldregisseur Paul Seguin klatschte schon in den ersten Minuten Applaus für die Unterstützung. Dass der Funke vom Publikum auf die Mannschaft übersprang, lag aber auch am erfrischenden Auftritt der Weiß-Grünen.

Insbesondere in der ersten Hälfte zeigte Fürth attraktiven Offensivfußball. Aus einer 4-4-2-Grundordnung mit Raute im Mittelfeld heraus startete die Spielvereinigung immer wieder gefährliche Flügelangriffe mit den weit aufgerückten Außenverteidigern Marco Meyerhöfer und David Raum. Seguin und Julian Green auf den beiden Halbpositionen genossen abwechselnd offensive Freiheiten und schalteten sich ebenfalls mit ein. Zehner Ernst stieß immer wieder als "falsche Neun" in die Spitze riss mit Läufen in die Tiefe Lücken. Die beiden Stürmer Branimir Hrgota und Havard Nielsen beschränkten ihren Wirkungskreis nicht nur auf das Zentrum, sondern wichen auf die Außen aus oder ließen sich fallen, um Bälle abzuholen. Zudem diente Sechser Hans-Nunoo Sarpei als Balleroberer (79 Prozent Zweikampfquote).

SpVgg Greuther Fürth - Vereinsdaten
SpVgg Greuther Fürth

Gründungsdatum

23.09.1903

Vereinsfarben

Weiß-Grün

mehr Infos
Trainersteckbrief Leitl
Leitl

Leitl Stefan

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Erzgebirge Aue Erzgebirge Aue
3
2
Hannover 96 Hannover 96
3
1. FC Heidenheim 1. FC Heidenheim
3

Dominant, aber nicht konsequent

Spielbericht

Unter dem Strich präsentierte sich das Kleeblatt also spielerisch überlegen (58 Prozent Ballbesitz), passsicher (80 Prozent Passquote), zweikampfstark (53 Prozent gewonnene Zweikämpfe) und mit Zug zum Tor (21:15 Torschüsse). Allerdings: Nur Seguin traf ins Tor (15.).

"In der Summe sind das zwei Punkte zu wenig. Ich glaube schon, dass wir das deutlich bessere Team, das aktivere Team waren mit den besseren Torchancen", wusste Fürths Trainer Stefan Leitl das 1:1 einzuordnen und haderte mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft. "Die Erkenntnis für uns: Wir müssen uns extrem strecken, um drei Punkte zu holen."

Wir müssen uns extrem strecken, um in dieser 2. Liga drei Punkte zu holen.

Stefan Leitl

Zumal am Ende sogar noch dieser eine Zähler wackelte: Nach etwa 70 Minuten schien den Weiß-Grünen ein wenig die Luft auszugehen. Der Dauerdruck war so nicht mehr aufrechtzuerhalten, es fehlte nun an der Laufbereitschaft ohne Ball, auch wurde neben den Beinen auch der Kopf müde, sodass sich Abspielfehler in der Schlussphase häuften. Allerdings: Als Osnabrück noch einmal aufkam, war Torwart Sascha Burchert und Innenverteidiger Maximilian Bauer zur Stelle. Letzterer klärte einen gegnerischen Freistoß stark auf der Linie (80.).

Das Kleeblatt machte mit seinem aggressiven Forechecking, seinem offensiven Stil und seinen teils feinen Passkombinationen nicht nur den 3000 Fans im Ronhof Spaß, doch stand am Ende nur ein Punkt. Die Franken müssen dringend effektiver werden. "Wir müssen daraus lernen, dass wir gieriger sind, das Tor zu machen", so Leitl.

cru

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