2. Bundesliga

Fürth kann doch auswärts: "Wurde mal wieder Zeit"

Kleeblatt klopft im oberen Drittel an

Fürth kann doch auswärts: "Wurde mal wieder Zeit"

Endlich mal wieder auswärts feiern mit den Fans: Die SpVgg Greuther Fürth in Kaiserslautern.

Endlich mal wieder auswärts feiern mit den Fans: Die SpVgg Greuther Fürth in Kaiserslautern. IMAGO/Eibner

Es war durchaus Druck auf dem Kessel beim Kleeblatt, das ansonsten medial deutschlandweit eher unter dem Radar schwimmt. Doch Alexander Zornigers denkwürde PK hatte für Gesprächsstoff gesorgt, die eklatante Auswärtsschwäche drang bis zum Betzenberg durch.

Der letzte Zweitliga-Sieg in der Fremde war knapp sieben Monate her, damals, am 9. April, hieß der Gegner SV Sandhausen, der mittlerweile in der 3. Liga spielt.

Schwache Auswärtsauftritte - dann kommt der Betze

Dort würden auch die Fürther auflaufen, würden sie ausnahmslos auswärts antreten müssen. Vergangene Saison waren die Mittelfranken schon auf Rang 18 der Auswärtstabelle, bis zum Spiel am Betzenberg standen auch in dieser Spielzeit magere zwei Punkte nach fünf Spielen auf dem Konto. Und auch die Auftritte bei Hertha BSC (0:5), beim HSV (0:2) oder eben in Homburg (1:2) im Pokal waren zum Teil erschreckend.

Wir wollten einfach, dass der FCK mit dem Lauf, den er gerade hat, keinen Rhythmus aufnimmt.

Alexander Zorniger

Nun also Betzenberg, 40.302 Zuschauer - und plötzlich eine Leistungssteigerung, die fast schon einer Explosion gleicht. Fürth agierte vom Anstoß weg griffig, das Pressingverhalten ging auf und die müden Gastgeber hatten Probleme beim Spielaufbau. "Wir waren im Spiel mit und gegen den Ball sehr dominant, wir haben zum ersten Mal auch ein bisschen was an der taktischen Herangehensweise geändert, haben tiefer attackiert als normalerweise, immer wieder. Wir haben dann im Wechsel das hohe Pressing eingestreut, wir wollten einfach, dass da der FCK mit dem Lauf, den er gerade hat, keinen Rhythmus aufnimmt", analysierte Zorniger auf der Website des Vereins nach dem Spiel.

Torschütze Jung: "Es war überragend"

Und der Plan ging vollends auf. Zwar musste Fürth kurz nach der Pause eine Druckphase der Roten Teufel überstehen, spätestens durch den Treffer von Julian Green vom Punkt (54.) war dann aber die nötige Sicherheit endgültig da. "Nach dem 2:0 war es natürlich schwierig (für den FCK, Anm. d. Red.), weil wir dann das Selbstvertrauen hatten, das wir in letzter Zeit auswärts nicht immer hatten", so Zorniger.

Durch den ersten Auswärtsdreier ist Fürth in der Tabelle nicht nur an Kaiserslautern vorbeigezogen, sondern klopft für den Moment auch vorne an. Nur drei Punkte sind es nach dem zweiten Sieg in Folge - jeweils ohne Gegentor - plötzlich nur noch bis Platz drei. "Es war überragend, weil wir uns viel vorgenommen hatten vor dem Spiel. Es wurde mal wieder Zeit, auch auswärts zu gewinnen", fasste Gideon Jung, Torschütze zum 1:0, den Befreiungsschlag in der Fremde zusammen.

Und die Aussichten sind mehr als rosig, immerhin steht als nächstes wieder ein Heimspiel im Wohnzimmer Ronhof an: Fortuna Düsseldorf gastiert am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Mittelfranken. Mit dem nächsten Dreier könnten die Zorniger-Schützlinge dann sogar mit der Fortuna gleichziehen.

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