Fürths Trainer Damir Buric nahm nach dem 1:0-Auswärtssieg beim MSV Duisburg zwei Veränderungen in seiner Startelf vor: Wittek (nicht im Kader) und Green (Bank) wurden durch Neuzugang Ideguchi und Atanga ersetzt. Für den von Leeds ausgeliehenen Ideguchi war es der erste Einsatz für das Kleeblatt. Der Japaner stand, nachdem er vor der Länderspielpause in Duisburg 90 Minuten auf der Bank saß, gleich in der Startelf.
Kiels Trainer Tim Walter tauschte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg zweimal Personal aus: Für den angeschlagenen Schmidt und Honsak (beide Bank) begannen Thesker und Lewerenz.
Lewerenz beendet die Abtastphase
Nach minutenlanger Abtastphase ohne nennenswerten Raumgewinn auf beiden Seiten übernahm Kiel die etwas aktivere Rolle und erspielte sich erste Torchancen. Die beste hatte Lewerenz in der 11. Minute, als er eine Flanke aus äußerst spitzem Winkel direkt nahm und über Fürths überraschten Keeper Burchert hinweg an die Latte lenkte. Drei Minuten später hatte Mühling das 1:0 auf dem Kopf, sein Versuch zischte aber knapp über das Tor, auch weil er im letzten Moment von Sauer behindert wurde (14.). Dieser hatte sich dabei am Kopf verletzt, spielte zunächst mit Turban weiter und wurde dann durch Hilbert ersetzt (28.).
Ansonsten tat sich vor den Toren wenig. Kiel wirkte zwar einen Tick aktiver und setzte sich auch mal für längere Zeit in Fürths Hälfte fest. Zwingende Abschlüsse blieben aber Mangelware. Die Gastgeber wiederum enttäuschten offensiv nahezu komplett, lauerten auf Umschaltmöglichkeiten, die sie aber nur selten bekamen.
Reese verlässt der Mut
Erst gegen Ende des ersten Durchgangs näherte sich das Kleeblatt dem Kieler Strafraum wieder etwas entschlossener an - und hatte in Person von Reese die beste Möglichkeit. Die Schalker Leihgabe nahm Dehm den Ball ab und stürmte frei auf Kronholm zu. Doch dann verließ ihn offensichtlich der Mut. Statt aus elf Metern abzuziehen, passte er den Ball zu Atanga, der vom entschlossen nachsetzenden Dehm am Schuss gehindert wurde, zudem bei Ballabgabe im Abseits stand, was dem Schiedsrichter-Gespann aber entgangen war (43.).
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Nach der Pause führte die erste richtige Chance zur Führung der Hausherren - allerdings durch einen katastrophalen Fehler von Thesker im Spielaufbau begünstigt. Der Ex-Fürther spielte Ernst den Ball am Mittelkreis in den Fuß. Der schaltete sofort in den Vorwärtsgang und bediente den mitgelaufenen Keita-Ruel, der per Rechtsschuss aus 15 Metern keine Mühe hatte - 1:0 (52.)!
Debütant Ideguchi trifft gekonnt
Kiel, bei dem kurz zuvor Honsak für den glücklosen Serra ins Spiel gekommen war, befand sich danach einige Minuten in Schockstarre - die das Kleeblatt auszunutzen wusste. Nach einem Konter schien Reese den Ball fast schon verloren zu haben. Doch das Spielgerät landete bei Atanga, der es an der Strafraumkante hervorragend per Hacke in den Lauf von Ideguchi verlängerte. Der Japaner spitzelte die Kugel gekonnt mit der Pike an Kronholm vorbei ins Netz zum 2:0 (60.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später hätten Atanga (62.) und Reese (64.) in den Minuten danach das 3:0 auf dem Fuß.
Honsaks Ehrentreffer - Greens Schlusspunkt
Spätestens jetzt waren die Hausherren die bessere Mannschaft. Kiel offenbarte in der eigenen Hälfte große Räume, die die Franken aber trotz einer Vielzahl von Kontermöglichkeiten nicht entscheidend auszunutzen wussten. Reese (74.), Atanga (75.) und Keita-Ruel (78.) ließen die Vorentscheidung noch liegen. In der 83. Minute war es schließlich Letzterer, der einen Konter mit einem Rechtsschuss zum 3:0 krönte (83.). Kiels eingewechselter Stürmer Girth erzielte zwar kurz vor Schluss noch den Ehrentreffer (87.), doch das Kleeblatt legte noch einmal nach: Ideguchi scheiterte noch freistehend vor Kronholm (90.). Dann setzte Green den Schlusspunkt zum 4:1-Endstand (90.+1).
Fürth, das damit zumindest für eine Nacht Tabellenführer ist, spielt am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Heidenheim. Kiel empfängt am Samstag (13 Uhr) Bochum.