Bundesliga

Niclas Füllkrugs undankbares Debüt für den BVB

Erst laute Begrüßung, dann lautes Pfeifkonzert

Füllkrugs undankbares Debüt für den BVB

Im neuen Arbeitsgewand: Niclas Füllkrug.

Im neuen Arbeitsgewand: Niclas Füllkrug. IMAGO/Team 2

Die Stadionuhren waren gerade auf 77:25 gesprungen, da betrat Niclas Füllkrug erstmals in einem Pflichtspiel den Dortmunder Stadionrasen. Sebastien Haller war für ihn vom Platz gegangen, der ivorische Nationalstürmer nahm erleichtert auf der Bank Platz, hatte sein ungeschickter Einsatz gegen Jan-Niklas Beste kurz zuvor doch keinen Elfmeter für den 1. FC Heidenheim nach sich gezogen - stand der Mittelfeldspieler laut VAR-Entscheid doch im Abseits.

Es kam bekanntlich anders, im zweiten Anlauf korrigierte der Kölner Keller seine Korrektur und Haller bekam, gerade noch vertretbar, die Gelbe Karte. Und Füllkrug, der wegen einer Sehnenzerrung nicht zur Nationalmannschaft reist? Der durchlitt zusätzlich noch eigene Sorgen, nachdem er die Szene selbst nicht gesehen hatte. "Ich habe mich dabei umgezogen und dann war der Wechsel", berichtet der Neuzugang: "Ich hatte nur Angst, dass es vielleicht Rot gibt und meine Einwechslung hinfällig gewesen wäre." Gemäß den Statuten wäre das ohnehin nicht passiert, ein ungetrübter Einstand war es trotzdem nicht.

Nach der lautstarken Begrüßung der Fans ("Sie haben mich toll willkommen geheißen. Das hat mich gefreut, da habe ich die Energie im Stadion gespürt. Schade, dass es dann etwas verpufft ist") waren die ersten Sekunden Spielzeit Füllkrugs vom verwandelten Strafstoß zum Ausgleich geprägt, sein erster Ballkontakt direkt nach Wiederanstoß kam wegen der Verzögerungen satte 311 Sekunden nach der Einwechslung.

Füllkrug: "Der Wechsel war anders gedacht"

Seine eigentliche Aufgabe war bis dahin längst überholt. "Der Wechsel war anders gedacht", sagt Füllkrug: "Es ging darum, dass wir die Bälle vorne wieder ein bisschen besser behaupten, in Ballbesitzphasen zu kommen und das Pressing der Heidenheimer zu überspielen, weil sie schon aufs zweite Tor gegangen sind, hoch angelaufen sind." Der Verlauf mit dem Ausgleich "war dann natürlich der Worst Case", sagt der Stürmer: "Aber danach ist es noch möglich, ein Spiel zu gewinnen. Da lassen wir uns auf einen offenen Schlagabtausch ein, der gar nicht sein muss."

Am Ende standen das enttäuschende Remis und der Frust der Fans. Ein lautes Pfeifkonzert übertönte auf der Südtribüne einzelne aufmunternde Reaktionen. "Ein Stück weit waren die verdient", befand Füllkrug, der sich seinen ersten Kontakt mit der berühmten Tribüne anders vorgestellt hatte: "Ein 2:0 zu Hause gegen einen Aufsteiger zu verspielen, ist nicht der Anspruch von Borussia Dortmund und der Fans."

Patrick Kleinmann

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