Bundesliga

Werders Füllkrug und Ducksch - Erst Tore, dann Kritik

Werder-Sturmduo bemängelt die schwachen "Momente"

Füllkrug und Ducksch - Erst Tore, dann Kritik: "Wir müssen aufpassen"

Die Werder-Angreifer Niclas Füllkrug (re.) und Marvin Ducksch sparen nicht mit Kritik.

Die Werder-Angreifer Niclas Füllkrug (re.) und Marvin Ducksch sparen nicht mit Kritik. IMAGO/Team 2

Auf das Bremer Angriffsduo war am Sonntagabend mal wieder Verlass. Marvin Ducksch erzielte mit seinem 6. Saisontor die zwischenzeitliche 1:0-Führung, Niclas Füllkrug baute mit seinem 15. Ligatreffer (als neue persönliche Bestleistung) gar seinen Vorsprung in der Torjägerliste weiter aus. Gemeinsam entspricht das einem Anteil von 56 Prozent aller Tore des SV Werder Bremen in dieser Saison, der beim 2:3 gegen Bayer Leverkusen jedoch trotzdem leer ausging. Und das nervte die beiden Angreifer merklich.

Ducksch befand, dass "nicht die Mannschaft gewonnen hat, die es verdient gehabt hätte", Füllkrug ging noch einen Schritt weiter: "Du musst das Spiel wirklich gewinnen - selbst ein Punkt wäre zu wenig gewesen." Wer zwei Tore gegen Bayer Leverkusen erzielt, sollte dann eigentlich auch als Sieger vom Platz gehen - aber dafür "musst du halt auch das Tor so gut es geht verteidigen", sagte Ducksch: "Das haben wir mal wieder nicht mit allem gemacht, was wir haben."

Füllkrug: "Gerade kann kein Flow reinkommen"

Der 28-Jährige spielte damit auch auf die Partie in der Vorwoche an, als Werder sich schon bei der unnötigen 1:2-Niederlage in Augsburg nicht für einen ebenfalls guten Auftritt belohnen konnte. Nun ein ganz ähnliches Erlebnis: Wieder gewann mit Leverkusen die laut Ducksch "clevere Mannschaft in der Box". Weil sich der Gegner defensiv weniger spielentscheidende Fehler leistete - und offensiv konsequenter mit seinen Chancen umging - obwohl die Bremer auch in dieser Hinsicht überlegen gewesen waren.

Auch Füllkrug sprach diese vereinzelten schwachen "Momente" in beiden Strafräumen an, die ansonsten so gar nicht zur starken Leistung des Aufsteigers passten - der ja zudem personell arg gebeutelt war. "Wir haben im Moment sehr zu kämpfen, haben gefühlt die letzten zehn Spiele nicht mit der gleichen Startelf gespielt", so der Nationalstürmer: "Da kann gerade kein Flow reinkommen." Und wenn man die - womöglich auch daraus resultierenden - Fehler "immer wieder wiederholt, versaut uns das dann leider unsere ordentlichen Leistungen".

"Immer wieder Schläfrigkeiten, in beide Richtungen"

Ein positives Ergebnis gegen Leverkusen "hätte uns Schwung geben können", sagte Füllkrug, stattdessen verspürte der 30-Jährige nur eine "wahnsinnige Unzufriedenheit" - und warnte zugleich: "Wir müssen schon aufpassen und ganz, ganz hart an uns arbeiten. Nach 24 Spielen ist da eine gewisse Konstanz in diesen individuellen Fehlern und Schläfrigkeiten zu erkennen, die immer wieder auftauchen, in beide Richtungen."

Wie stellt man das wieder ab? "Jeder Einzelne ist da total in der Verantwortung. Das müssen wir jetzt deutlich ansprechen", so Füllkrug, "ich gehe auch davon aus, dass der Trainer das ziemlich deutlich machen wird. Weil uns das so nicht wieder vorkommen darf." Andernfalls schmilzt der in der Tabelle weiterhin komfortable Vorsprung von zehn Punkten nach unten doch noch. Bis dato ist der Abstiegskampf jedenfalls kein Thema in Bremen - dafür war die Mannschaft zumindest in ihren sportlichen Leistungen auch zu stabil. Sie braucht jedoch wieder Ergebnisse.

Ducksch: "Wir müssen es machen"

Ducksch formulierte indes einen ähnlichen Appell wie Füllkrug: "Man kann immer reden - wir müssen es machen. Wieder als Block verteidigen, alle, die auf dem Feld stehen. Ich glaube, dass wir dann am Freitag auch eine gute Chance haben." Im Auswärtsspiel in Mönchengladbach. An den Gegner haben die beiden Bremer Angreifer ja beste Erinnerungen; im Hinspiel steuerten sie gemeinsam drei Treffer (zweimal Füllkrug, einmal Ducksch) zum 5:1-Sieg bei.

Tim Lüddecke

Bayern-Triumvirat in der kicker-Elf des 24. Spieltags