Bundesliga

Füllkrug und die Lücke zu den aktuellen Toptorjägern der Liga

Dortmunds Stürmer vor dem Duell mit Guirassy im Blickpunkt

Füllkrug und die Lücke zu den aktuellen Toptorjägern der Liga

Beim Topspiel in Stuttgart im Rampenlicht? BVB-Angreifer Niclas Füllkrug.

Beim Topspiel in Stuttgart im Rampenlicht? BVB-Angreifer Niclas Füllkrug. IMAGO/RHR-Foto

Das Duell der Topstürmer kannte am vergangenen Samstag nur einen Sieger: Nicht Dortmunds Niclas Füllkrug war der gefeierte Mann nach dem Heimspiel gegen den FC Bayern, sondern Münchens Harry Kane, der beim 4:0-Erfolg des Rekordmeisters dreimal traf und seine Gegenspieler auch unabhängig davon deutlich mehr beschäftigte als sein Gegenüber in Schwarz-Gelb. An diesem Samstag nun steht Füllkrug, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die kommenden Länderspiele nominiert wurde, erneut im Blickpunkt, kommt es in Stuttgart doch möglicherweise abermals zum Duell zweier Goalgetter - auch wenn hinter dem Einsatz von VfB-Stürmer Serhou Guirassy noch ein Fragezeichen steht.

Mit 14 Toren in acht Einsätzen steht Guirassy hinter Kane (15 Tore in zehn Spielen) auf Rang zwei der aktuellen Torjägerliste. Füllkrug dagegen kommt bei Borussia Dortmund erst auf zwei Saisontreffer. In acht Einsätzen für den BVB sammelte er außerdem noch zwei Assists - und gegen Newcastle (2:0) kam unter der Woche sein erster Champions-League-Treffer dazu. Ein Tor, das wichtig war für Füllkrug, aber auch für seine Mannschaft, die anders als die anderen Topteams aus München, Stuttgart, Leverkusen (Victor Boniface, sieben Tore) und Leipzig (Lois Openda, acht Tore) noch nicht den einen Toptorjäger in ihren Reihen hat. Gefährlichster Spieler ist aktuell Mittelfeldspieler Julian Brandt mit vier Saisontoren.

Der BVB kennt die Situation aus der Vorsaison

"Die Mannschaften aus dem oberen Drittel sind meistens jene, die Stürmer mit sehr guten Werten haben. Für uns ist die Situation aber nicht neu", sagt BVB-Trainer Terzic und verweist auf die vergangene Saison. Da erzielte seine Mannschaft zwar 83 Tore, doch keiner seiner Spieler kam auf eine zweistellige Trefferanzahl. Brandt, Donyell Malen und Sebastien Haller kamen als beste Torschützen jeweils auf neun Tore. Torschützenkönig der Bundesliga wurde übrigens Füllkrug, damals noch im Werder-Trikot, der wie Christopher Nkunku (Leipzig, inzwischen Chelsea) 16 Tore erzielen konnte - und damit nur eins mehr als aktuell Kane vor dem elften Spieltag. "Wir konnten das damals als Mannschaft auffangen", sagt Terzic, dessen Team in der gesamten Hinrunde der Vorsaison auf den an Krebs erkrankten Haller verzichten musste. "Aber wir sind natürlich immer sehr glücklich, wenn unsere Neuner treffen."

Terzic fordert mehr von Füllkrug: "Gegnerischer Stürmer hat uns mehr beschäftigt"

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Füllkrug, der vor Youssoufa Moukoko (ein Saisontor) und Haller (noch ohne Saisontor) aktuell gesetzt ist in der Sturmzentrale, soll künftig daher noch häufiger jubeln. Vor allem aber erwartet sein Trainer stets von seinen Stürmern, dass sie sich auch abseits ihrer Abschlüsse ins Dortmunder Spiel einbringen. Gegen Newcastle tat der Routinier das in der gewünschten Art und Weise, gegen München dagegen blieb er blass und unauffällig. Zudem leistete er sich vor dem 0:2 einen zu leichten Ballverlust.

Kapitän Can fällt voraussichtlich erneut aus

"Wir haben die Themen offen und ehrlich mit ihm besprochen. Er war sehr selbstkritisch und einsichtig", sagt Terzic über Füllkrug, der laut Aussage seines Trainers "sehr fleißig" an einer Reaktion auf das München-Spiel gearbeitet habe: "Er war auch am Freitag wieder der erste hier in Brackel." Füllkrug mache es richtig gut. Man wisse auch, dass er nicht in jedem Spiel eine Topperformance abliefern könne.

"Seine Leistung gegen Newcastle war sehr gut. Wir hoffen, dass er da am Samstag nahtlos anknüpfen kann", sagt Terzic, der in Stuttgart neben den Langzeitverletzten Mateu Morey und Julien Duranville voraussichtlich nur auf Kapitän Emre Can (Einblutung nach einem Pferdekuss auf den Oberschenkel) verzichten muss. Der Sechser hat am Donnerstag zwar wieder Teile des Mannschaftstrainings absolviert. "Aber es wird eng für das Spiel am Samstag."

Matthias Dersch

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