2. Bundesliga

Werder Bremen: Niclas Füllkrug kritisiert Ex- und Interimstrainer

Bremens Stürmer über Niederlage in Kiel und die Trainerwechsel

Füllkrug hinterfragt Umstellung: "Letzte Woche haben wir es einfach gehalten"

Trost vom Kapitän: Niclas Füllkrug mit Ömer Toprak.

Trost vom Kapitän: Niclas Füllkrug mit Ömer Toprak. imago images/Nordphoto

So locker, wie er bei seinem Traumtor zum Ausgleich geblieben war, stellte sich Niclas Füllkrug am späten Samstagabend auch ans Sky-Mikrofon und analysierte die "total schwierige Situation", in der sich der SV Werder kurz vor dem Ende der Hinrunde befindet.

Nach dem 1:2 in Kiel sind die Abstiegsplätze näher als die Aufstiegsränge, und "so langsam wird es eng", mahnt Füllkrug. "Wir müssen gucken, wo wir hinwollen am Ende der Saison. Das muss man sich dann mal fragen. Es hört sich doof an, aber ich würde natürlich ungern die ganze Saison auf Platz sechs bis zehn rumschwimmen. Von dem Platz, auf dem wir gerade stehen, können wir wenig Druck auf die Mannschaften oben ausüben."

Wir hätten vielleicht einfach das durchziehen müssen, was wir die letzten Spiele gespielt haben. Es gab schon einige Umstellungen.

Füllkrug

Den ganz großen Druck konnte seine Mannschaft auch in Kiel nicht ausüben. "So, wie es gelaufen ist und wie wir es am Ende gespielt haben, war es auch nicht immer so überzeugend, wie es hätte sein müssen, nicht immer so klar. Man hat schon gesehen, dass wir eher eine verunsicherte Mannschaft sind als eine, die vor Selbstvertrauen strotzt. Dementsprechend ist das heute irgendwo… verdient, ich weiß nicht, ob man verdient sagen kann. Besser hätten wir es, glaube ich, nicht machen können."

Anders hatte es auf jeden Fall Interimstrainer Christian Brand, der den Corona-infizierten Interimstrainer Danijel Zenkovic ersetzte, gemacht. Er stellte in der Abwehr von einer Dreier- auf eine Viererkette um. Und sorgte damit schon für ein paar Zweifel bei Füllkrug. "Wir hätten vielleicht einfach das durchziehen müssen, was wir die letzten Spiele gespielt haben. Es gab schon einige Umstellungen. Das hat dann schon auch Einfluss auf uns."

Füllkrug bezieht auch Anfang mit ein: "Das war relativ unflexibel"

Füllkrug weiter: "Es war eine total schwierige Situation, fast noch schwieriger als letzte Woche, weil letzte Woche stand irgendwie schon fest, was wir trotzdem spielen. Da haben wir es einfach gehalten. Diese Woche haben wir dann schon viel verändert, und ich glaube, dass man uns das schon angemerkt hat. Wir haben zum ersten Mal mit zwei Sechsern gespielt, und wer unseren ehemaligen Trainer ein bisschen kennt und verfolgt hat, weiß, dass das auch relativ unflexibel war. Wir haben immer ein System gespielt, jeder wusste, was da zu machen ist. Das war relativ klar. Und jetzt neue Aufgaben… haben wir vielleicht nicht alle so perfekt umgesetzt, wie wir es hätten machen können."

So bleibt Werder nun acht Punkte hinter dem Relegationsplatz drei zurück. Und in der Woche kommt aller Voraussicht nach - in Person von Ole Werner - der vierte Trainer hinzu, dafür aber auch vorerst wohl der letzte. "Ich hoffe einfach, dass wir schnell Klarheit und einfach mal wieder Ruhe in den Verein bekommen, weil die Schlagzeilen, die man über uns liest, haben wenig mit Fußball zu tun. Das ist in den letzten Wochen schade."

mkr