Frankfurts Trainer Benno Möhlmann tauschte im Vergleich zum 2:1-Sieg in Bochum einmal Personal aus: Kapitän Schlicke kehrte nach auskurierten Oberschenkelproblemen zurück und verdrängte Heitmeier auf die Bank.
Dresdens Coach Olaf Janßen vertraute exakt der Elf, die zuletzt im Derby ein 0:0 bei Union Berlin geholt hatte.
Bei frühlingshaften Temperaturen griffen bei Dynamo zu Beginn taktisch alle Rädchen ineinander, die Dresdner liefen früh an und störten Frankfurts Aufbauspiel empfindlich. Wenn möglich, folgte schnelles Umschalten, das bald doppelte Folgen haben sollte.
Nach Oualis Steilpass kreuzte Poté Oumaris Weg, eine leichte Berührung des Verteidigers genügte, um den durchgebrochenen Stürmer zu Fall zu bringen - Referee Ittrich wertete dies als Notbremse und zückte "Rot". Doppelt bitter, dass Grifo den fälligen Freistoß aus 17 Metern über die Mauer hoch ins rechte Eck zirkelte - 0:1, erster Treffer der Hoffenheim-Leihgabe (11.).
Möhlmann reagierte mit der Einwechslung von Defensivakteur Heitmeier für Angreifer Rukavytsya. Der FSV sammelte sich, profitierte nach gut 20 Minuten davon, dass sich Dresden von seiner ursprünglichen taktischen Ausrichtung abkehrte und nun abwartender agierte. Kapllani (22.) und Görlitz (23.) riefen erstmals Dynamo-Keeper Scholz auf den Plan.
Von außen weckte Janßen seine Schützlinge wieder auf, die sich mit wieder erhöhter Laufintensität ein deutliches Übergewicht veschafften. Und Chancen herausspielten: Dedic verpasste Potés Vorlage knapp (23.), schoss Zentimeter daneben (27.) und staubte ab - stand dabei aber im Abseits (30.).
Der FSV wagte sich selten aus der eigenen Hälfte, wohl auch aus Respekt vor dem schnellen Konterspiel des Gegners, der vor der Pause noch zwei aussichtsreiche Überzahlsituation nach Ballverlusten der Hessen fahrlässig liegen ließen (34., 41.).
Der 21. Spieltag
Nach Wiederanpfiff staffelte sich der FSV höher, wurde mutiger und zweikampfstärker. Dynamo, zu passiv, wurde alsbald bestraft: Nach Kaukos Zuspiel tanzte Kapllani Susac aus. Der Albaner, schon dreifacher Torschütze beim 3:1 im Hinspiel, sah, dass Scholz etwas zu weit vor dem Tor stand und setzte das Leder gefühlvoll aus 22 Metern über den Keeper hinweg ins Netz (54.).
Nach dem Zwischenspurt zogen sich die Hessen wieder zurück, was den Gästen mehr Ballbesitz verschaffte. Doch es war zu wenig Bewegung im Spiel der Sachsen, zu durchschaubar waren deren Angriffsbemühungen. Auch Flanken aus dem Halbfeld waren als Stilmittel gegen Frankfurts kompakte Deckung ungenügend.
Auf die erste echte Chance wartete die Janßen-Elf bis zur 79. Minute. Doch Kempe und Schuppan scheiterten binnen Sekunden am glänzend reagierenden Klandt, ehe das Duell eine kaum für möglich gehaltene Wendung nahm: Nach einer Flanke von rechts pfiff Ittrich nach einem Strafraumduell zwischen Bregerie und Kauko Elfmeter. Epstein trat an und verwandelte sicher (83.).
Dresden war konsterniert, und die Gastgeber legten nach: Scholz parierte Leckies Schrägschuss, wehrte aber nach vorne ab, und der aufgerückte Huber überwand den Dynamo-Keeper aus elf Metern - 3:1 (86.). Zwar keimte nach Schuppans Anschlusstor (89.) noch einmal Hoffnung bei den Gästen auf, die aber vergeblich anrannten und eine bittere Niederalge einstecken mussten.
Der FSV muss am nächsten Freitag (18.30 Uhr) zu Union Berlin. Dynamo empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den FC St. Pauli.