2. Bundesliga

Frustrierter Atik: "Anscheinend lernen wir nicht daraus"

Kapitän trifft vergebens

Frustrierter Atik: "Anscheinend lernen wir nicht daraus"

Bedient: Baris Atik war mit der 2:3-Niederlage in Berlin ganz und gar nicht zufrieden.

Bedient: Baris Atik war mit der 2:3-Niederlage in Berlin ganz und gar nicht zufrieden. IMAGO/Jan Huebner

Baris Atik versuchte am Sky-Mikrofon gar nicht erst, seinen Unmut über die Niederlage bei Hertha BSC zu verstecken. Stattdessen gab der quirlige Dribbler, der den 1. FC Magdeburg im Olympiastadion etwas schmeichelhaft in Führung gebracht hatte, unumwunden zu: "Natürlich bin ich frustriert." Fest machte Atik dies zunächst am Auftritt der Berliner. "Hier war ein Gegner, der gar nichts von uns wollte - selbst nach der Roten Karte", kommentierte er das nach einer brandgefährlichen Anfangsphase abwartende Auftreten der Hauptstädter, die bereits nach gut 30 Minuten einen numerischen Vorteil erlangt hatten, da Jean Hugonet nach einer Notbremse des Feldes verwiesen worden war. 

Atik wird deutlich 

Anschließend setzte der abermals als Kapitän aufgelaufene Routinier zu einer Generalkritik an der eigenen Mannschaft an. "Nicht konsequent" und "nicht sauber" genug hätte diese gespielt und die Herthaner letztlich eingeladen. "Du machst wieder leichtsinnige und individuelle Fehler. Dann geht sowas in die Hose und du stehst mit Null punkten da und wunderst dich, wie sowas passieren kann", redete er sich wohl auch deshalb in Rage, weil ihm diese Versäumnisse nicht zum ersten Mal aufgefallen waren. "Es ist schon sehr oft in dieser Saison passiert. Anscheinend lernen wir nicht daraus." 

Tatsächlich war nicht von der Hand zu weisen, dass der FCM sich ein Stück weit selbst um die Punkte gebracht hatte. Die Berliner Drangphase überstanden und selbst mit der ersten guten Chance in Führung gegangen, stellten sich die Gäste in sieben Minuten gleich mehrfach selbst ein Bein und patzten auch im zweiten Durchgang. Hugonets Platzverweis war ein direkter Freistoßtreffer Palko Dardais gefolgt, bereits zuvor hatte Xavier Amaechi Fabian Reese durch ein Foulspiel im eigenen Strafraum das 1:1 vom Punkt ermöglicht und der dritte Gegentreffer resultierte aus einem Fehler in der Spieleröffnung zwischen Daniel Elfadli und Connor Krempicki. 

Titz sieht Geduldsspiel ohne Ertrag

Zur Wahrheit gehörte aber ebenso, dass die Gäste - auch ob des Berliner Plans, vermehrt auf Konter zu setzen - zu zehnt noch mehr vom Spiel hatten, selbst wenn sie zumeist nicht mehr sonderlich gefährlich wurden. "Das ist natürlich auch nicht leicht", ordnete Trainer Christian Titz die lange Unterzahl ein und führte aus: "Wir wollten uns trotzdem etwas rausspielen, mussten aber immer auch in der Restraumverteidigung stehen." Ein Spagat, der auch wegen der teils abenteuerlich verspielten Gegenstöße der Berliner tatsächlich soweit aufging, dass Joker Tatsuya Ito in der Nachspielzeit am 3:3 kratzte. "Es war ein Geduldsspiel und trotzdem hatten wir dann auch die Möglichkeit, um auszugleichen", schloss Titz. 

Den Ausgleich hat Magdeburg jedoch ebenso verpasst wie einen möglichen Befreiungsschlag im unteren Tabellenmittelfeld. Der Blick wandert daher zur Konkurrenz und speziell zu Schalke 04. Die Knappen sind der nächste Gegner des FCM, könnten durch einen Dreier bis auf einen Zähler an die Elbstädter heranrücken und sie im direkten Duell zurück in den Tabellenkeller ziehen. Atik will das unbedingt vermeiden und weiß mit Hinblick auf den Auftritt in Berlin auch schon, wie das gehen soll: "Wir müssen daraus lernen und es nächste Woche besser machen." Anders als zuletzt.

mja

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