2. Bundesliga

Rüdiger Fritsch will Präsident von Darmstadt 98 bleiben

Darmstadts Präsident strebt neue Kandidatur an

Fritsch will Nachfolger "in die lauwarme Badewanne setzen"

Will seinem SV Darmstadt 98 als Präsident treu bleiben: Rüdiger Fritsch (re., hier mit Torsten Lieberknecht).

Will seinem SV Darmstadt 98 als Präsident treu bleiben: Rüdiger Fritsch (re., hier mit Torsten Lieberknecht). IMAGO/Hartenfelser

Nach einem kurzen Moment der Trauer über den verpassten Bundesliga-Aufstieg blickt man beim SV Darmstadt 98 mit Stolz auf die abgelaufene Spielzeit. Bis zum Schluss habe man die Großen geärgert. Doch am Ende müsse man demütig bleiben. "Wir sind der SV Darmstadt 98 und nicht der FC Bayern der 2. Liga, der alles weghaut", sagte Rüdiger Fritsch. Demut ist ein Thema, das den SV98-Präsident seine gesamte Zeit bei den Lilien begleitet. Schließlich kam er zu dem Verein, als dieser gerade Insolvenz angemeldet habe.

Haupttribüne wird teurer - Rücklagen leicht geschrumpft

Der Wirtschaftsanwalt steht für einen soliden Finanzkurs, muss jedoch für die laufende Spielzeit corona-bedingt erstmals "seit ewigen Jahren" einen Verlust von rund zwei Millionen Euro verbuchen. Die Rücklagen im einstelligen Millionenbereich seien zuletzt zurückgegangen, aber noch immer vorhanden. Einen Puffer für die am Mittwoch bekannt gewordenen Mehrkosten in Höhe von zehn Prozent beim Bau der neuen Haupttribüne habe man natürlich eingeplant. Auch ein Drittliga-Szenario müsse man als Zweitligist immer im Hinterkopf haben. Für die kommende Spielzeit strebe man wieder eine schwarze Null an.

Einstelliger Tabellenplatz als Ziel

Sportlich warnte Fritsch angesichts der Platzierungen der vergangenen Jahre vor überhöhten Erwartungen an die kommende Spielzeit - nach dem Motto: "7., 5., 4. - da ist doch schon klar, was nächste Saison herauskommt." Teams wie Düsseldorf, Bielefeld, Hannover oder auch der Verlierer der Relegationsspiele würden dazu beitragen, dass die Liga in der kommenden Spielzeit qualitativ nicht schlechter sein werde. Der SV Darmstadt habe sich als Zweitligist etabliert, strebe wieder einen einstelligen Tabellenplatz an.

Längere Amtszeit angepeilt

Im Herbst stehen Neuwahlen für das Präsidium an. Weil der Stadionumbau das wohl größte Projekt der Ära Fritsch ist, würde er das fertige Stadion gerne noch als Präsident erleben. Deswegen werde sich das bestehende Präsidium im Herbst bei der Mitgliederversammlung aller Voraussicht nach geschlossen zur Wiederwahl stellen. Zudem peile man eine Verlängerung der Amtszeit des Präsidiums von zwei auf drei Jahre, um längere Planungshorizonte und einen geregelten Übergang zu ermöglichen.

"Es wäre unklug, einen Neuen ins kalte Wasser zu werfen", sagte Fritsch. "Wir würden ihn gerne in die lauwarme Badewanne setzen, wo er dann auch schon ein paar Enten hat, mit denen er spielen kann."

Stephan Köhnlein

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