Acht Bundesliga-Spiele, davon aber nur zweimal in der Startelf: Die Saison läuft bislang irgendwie an Timo Werner vorbei, mindestens für seine Ansprüche und Ambitionen. Ein halbes Jahr vor der Heim-EM ist die Lage bei RB Leipzig für den 27 Jahre alten Angreifer verzwackt.
Zuletzt vermeldete zunächst die "Bild"-Zeitung, dass Werner seitens des Klubs nun die Freigabe für einen möglichen Winter-Transfer erhalten hat, womit am Freitagmittag, vor dem Topspiel in Dortmund am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) RB-Trainer Marco Rose konfrontiert wurde. Der konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
"Wer vom Verein hat das gesagt?", fragte Rose die anwesende Journalistenschar und kritisierte, dass Medien andere Medien zitieren und dies dann als gesicherte Fakten behandeln würden. Seitens RB gibt es eine Freigabe also nicht, zumindest nicht offiziell nach außen. "Timo ist unser Spieler", meinte Rose, der daraufhin aufzählte, wer im Klub den Champions-League-Sieger alles schätze. Eine lange Liste.
Spannender waren da die sehr wohl greifbaren Einsatzchancen, die der 47-Jährige seinem Angreifer in Aussicht stellte, der Leipzigs vergangene fünf Spiele auch verletzungsbedingt verpasst hatte. "Wir reden immer, als ob Timo meilenweit weg wäre", gab Rose zu bedenken und stellte klar: "Timo ist grundsätzlich nicht weit weg."
Muss Werner erst mal "seine Situation richtig einschätzen"?
Der Rückkehrer müsse allerdings "kämpfen, arbeiten, weitermachen", was für jeden Spieler aus dem zweiten Glied gelte, so Rose. Dann werde auch "jede Trainingsleistung, jede Spielleistung, jedes Reinwerfen belohnt" - "das letzte Beispiel war Yussi" (Yussuf Poulsen, d. Red.), der sich nach Problemen in der vergangenen Saison wieder zum Stammstürmer gemausert hat.
Was bei Werner noch fehlt, um auch mal wieder auf dem Platz zu stehen, womöglich gar in der Startelf? "Ich erwarte von Timo schon, dass er mit seiner Qualität und seiner Vita vorangeht, dass er die Mannschaft mitreißt", formulierte Rose klar. "Es geht mir um Zweikämpfe, um Signale." Er meinte wahrscheinlich vor allem Werner, als er allgemein sagte: "Ich will sehen, dass jeder Spieler seine Situation richtig einschätzt und richtig damit umgeht." Was so klang, als hätte Werner diesen Prozess noch nicht abgeschlossen.