Bundesliga

Freiburgs Hoffnungsträger Merlin Röhl setzt erste Akzente

Streich kritisiert und lobt nach dem Test gegen Wolfsburg

Freiburgs Hoffnungsträger Röhl setzt erste Akzente

Zwei Youngster, die auf sich aufmerksam machten: Maximilian Breunig (li.) und Merlin Röhl.

Zwei Youngster, die auf sich aufmerksam machten: Maximilian Breunig (li.) und Merlin Röhl. imago images (2)

Aus dem Freiburger Trainingslager in Schruns (Österreich) berichtet Thiemo Müller

Mit drei Vierteln der 120 Minuten im Testspiel gegen den Ligarivalen VfL Wolfsburg (2:3) war Christian Streich ausdrücklich zufrieden. Doch über die erste Hälfte der zweiten Stunde sagt Freiburgs Trainer unmissverständlich: "Da hatten wir keine Intensität, das war schlecht. Das geht natürlich so nicht." Genau genommen waren es ja zwei separat zu bewertende Partien, die der SC und die Wölfe am Samstagnachmittag in Zams (Tirol) gegeneinander bestritten.

Schließlich schickten beide Trainer nach den ersten 60 Minuten, an deren Ende die Breisgauer 1:0 vorne lagen, zwei komplett neue Formationen auf den Rasen. Bei Wolfsburg brachten da die beiden neuen Flügelspieler Tiago Tomas und Vaclav Cerny frischen Wind, auf Freiburger Seite kamen vermehrt Akteure aus der zweiten Reihe zum Einsatz - allerdings an der Seite gestandener Größen wie Michael Gregoritsch, Vincenzo Grifo und Nicolas Höfler.

Höfler angeschlagen: "Er kriegt nicht richtig Luft"

Gerade solche etatmäßigen Führungskräfte sollten sich von Streichs Kritik gewiss besonders angesprochen fühlen. Zwar gelang Nachwuchsmann Mika Baur zunächst das 2:0, doch dann kippte die Begegnung binnen nur 21 Minuten komplett. Das hätte "niemals" passieren dürfen, so Streich, der seinen Schützlingen für diese Phase ein praktisch in allen Belangen ungenügendes Zeugnis ausstellte, konkret für "Anlaufen, Ballsicherheit, Tempo".

Mit einem krassen Fehler im Aufbau servierte Höfler dem Gegner den Siegtreffer praktisch auf dem Silbertablett, allerdings ist der missratene Auftritt des Routiniers zu relativieren: "Chico hat die ganze Zeit Schmerzen an der Rippe und kriegt nicht richtig Luft", berichtet Streich über Höfler, der unlängst im Training einen Schlag abbekommen hatte. Die vorzeitige Auswechslung war daher ebenso von vornherein geplant wie die von Lukas Kübler, der sich in der Nacht nach der Anreise im Teamhotel übergeben hatte. Beiden Spielern droht laut Streich aber kein Ausfall.

Breunig deutet gegen Zesiger sein Potenzial für höhere Aufgaben an

Unterdessen gehörten zwei Youngster in den ersten 60 Minuten zu den ausgesprochenen Positiv-Erscheinungen, nicht nur wegen ihrer Co-Produktion zum 1:0. Vorlagengeber Merlin Röhl (21) agierte als offensiver Part einer Doppel-Sechs an der Seite von Maxi Eggestein, wurde von Streich nachvollziehbar für "ein paar gute tiefe Läufe" und "Präsenz" gelobt.

Der dynamische und vielseitig einsetzbare 1,91-Meter-Schlaks, im Sommer 2022 für knapp drei Millionen Euro vom FC Ingolstadt geholt, hat ein auch verletzungsbedingt durchwachsenes Premierenjahr hinter sich. Nun hat manch einer Röhl als potenziellen Durchstarter auf der Rechnung.

Ganz so hoch sind die Erwartungen an Torschütze Maximilian Breunig (22) gewiss nicht. Der bei 1,94 Meter Körpergröße kantige und zugleich agile Mittelstürmer traf vergangene Saison in 17 Drittliga-Einsätzen sechs Mal für Freiburgs zweite Mannschaft - und deutete nun in den Duellen mit VfL-Verteidiger Cedric Zesiger (kam gerade für fünf Mio. Euro Ablöse vom Schweizer Meister YB Bern) an, dass er Potenzial für mehr besitzt. Streichs Urteil für den Moment: "Breunig hat es wirklich gut gemacht."

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