Bundesliga

Freiburger Defensive: Das Stückwerk hält zusammen

Trotz ungewohntem System steht die Null - Atubolu mit Rekord

Freiburger Defensive: Das Stückwerk hält zusammen

Kein Vorbeikommen: Noah Atubolu blieb zum zehnten Mal in dieser Saison ohne Gegentor.

Kein Vorbeikommen: Noah Atubolu blieb zum zehnten Mal in dieser Saison ohne Gegentor. IMAGO/Treese

Dass der SC Freiburg die Reise nach Köln ohne Gegentor übersteht, war trotz der bekannten Abschlussschwäche des "Effzeh" nicht unbedingt abzusehen. Die zahlreiche Ausfälle in der Defensive ließen Christian Streich sogar keine andere Wahl, als vom gewohnten System abzurücken. "Wir spielen fast nie 3-5-2. Es ging darum: Wie finden wir einen zweiten Sechser? Dann haben wir uns für zwei Achter entschieden, was wir selten tun. Das war in Ordnung", erklärte der Trainer nach dem 0:0 im Müngersdorfer Stadion. Lucas Höler gab dabei den verkappten Achter, der zumindest situativ an die Seite von Maximilian Eggestein auf die Sechs rückte.

Am Stückwerk in der Defensive lag es aber nicht, dass sich die Breisgauer mit nur einem Punkt begnügen mussten. Yannik Keitel gab gegen harmlose Kölner einmal mehr den souveränen Abwehrorganisator, Noah Atubolu hielt, was er halten musste - der Rest erledigte seine Defensivaufgaben im besten Sinne solide. Das dritte Auswärtsspiel in Serie ohne Gegentor ist ein eingestellter Vereinsrekord für die Breisgauer, zuvor gelang das dem Team nur in den Spielzeiten 2013/14 und 2000/01. Und Atubolu setzte mit seiner nun zehnten weißen Weste eine Bestmarke. Das gelang keinem Freiburger Keeper in seiner ersten Saison.

Heute haben wir nicht gut genug gespielt, um einen Sieg verdient zu haben.

Freiburgs Trainer Christian Streich

Die Probleme lagen am Samstag in der Offensive. "Wir haben es fußballerisch nicht so lösen können, wie du es lösen musst. Auch, weil der ein oder andere mit seinen Kräften kämpft", erklärte Streich und resümierte: "Heute haben wir nicht gut genug gespielt, um einen Sieg verdient zu haben."

Das Bemühen war wirklich keinem Spieler abzusprechen. Michael Gregoritsch etwa führte die für einen Stürmer durchaus bemerkenswerte Zahl von 23 Zweikämpfen. Doch in ihren Kernaufgaben waren die Offensivkräfte häufig nicht ganz auf der Höhe. "Wir haben viele Situationen liegen lassen, die wir sauberer zu Ende spielen müssen, wo wir den Ball mit dem falschen Fuß mitnehmen, wo wir in die Mitte nicht flach, sondern hoch spielen", monierte Streich.

Köln geht nicht ins erhoffte Risiko

Das Restprogramm des SC Freiburg

Die Kölner spielten dem SC dabei nicht wie erhofft in die Karten. "Wir haben natürlich ein bisschen darauf gehofft, dass Köln ein Punkt nicht reichen wird und sie am Ende volles Risiko gehen werden", erklärte Maximilian Eggestein. Kapitän Christian Günter ergänzte die bereits von Streich aufgeführten Probleme im eigenen Spiel: "Offensiv hatten wir zu viele Ballverluste, zu viele Pässe, die nicht ankamen. Die Räume waren eigentlich da, aber wir haben es dann teilweise nicht gut genug ausgespielt."

Im Rennen um die Europapokalplätze hat der Sport-Club mit dem 0:0 den Tabellenplatz 7 zumindest für eine weitere Woche gesichert. Das kommende Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim könnte eine Vorentscheidung bringen. Seit nunmehr sieben Spielen haben die Freiburger zuhause aber nicht mehr gewonnen ...

Moritz Kreilinger

Bilder zur Partie 1. FC Köln gegen SC Freiburg