Bundesliga

Matthias Ginter: "Ich hoffe, dass ich nicht mehr wechseln muss"

Der Nationalspieler spricht erstmals nach seinem Abschied aus Gladbach

Freiburg-Rückkehrer Ginter: "Ich hoffe, dass ich nicht mehr wechseln muss"

Denkt über ein mögliches Karriereende in Freiburg nach: Matthias Ginter.

Denkt über ein mögliches Karriereende in Freiburg nach: Matthias Ginter. IMAGO/Revierfoto

Den Segen für den Schritt zurück in die fußballerische Heimat gab es von oberster Stelle. "Er hat mir direkt gratuliert, er kennt und schätzt Christian Streich ja auch schon seit Jahren. Seine Meinung war mir wichtig, daher war es schön zu wissen, dass er diesen Schritt gutheißt", verrät Ginter die positive Haltung Hansi Flicks zu seinem Wechsel nach Freiburg. Im Aufgebot für die Nations-League-Partien Anfang Juni ließ der Bundestrainer den etatmäßigen Innenverteidiger jedoch unberücksichtigt.

Eine ungewohnte Situation für den 28-Jährigen, der 2014 Weltmeister wurde und 46 A-Länderspieleinsätze vorzuweisen hat. "Auch darüber haben wir gesprochen, aber ich finde, ein Vieraugengespräch sollte immer intern bleiben", sagt Ginter über den Austausch mit Flick und betont den positiven Effekt der Nicht-Nominierung: "Ich habe jetzt meinen ersten etwas längeren Urlaub seit zehn Jahren genossen und werde wie immer alles in meiner Macht Stehende tun, um in der neuen Saison so erfolgreich wie möglich zu sein."

Ein Kadermandat für die WM in Katar ist selbstredend Ginters Ziel. Den Weg dorthin kennt er genau. "Wie bei allen Spielern wird es letztlich nur über gute Leistungen im Verein funktionieren, auf welcher Position auch immer, ich spiele überall gerne", sagt der Defensivspezialist, der auch auf der Sechs oder rechts hinten eingesetzt werden kann: "Diese Leistungen zu bringen, aber noch wichtiger, als Mannschaft und Verein erfolgreich zu sein, darauf liegt jetzt in Freiburg meine volle Konzentration."

Mit dem Jugendklub in die Europa League

Mit seinem Jugendklub darf sich Ginter in der Europa League präsentieren. Auf dieser Bühne absolvierte er bereits 2013/14 unter Christian Streich, den er bereits aus einem gemeinsamen A-Jugendjahr kennt, fünf Gruppenspiele für den SC.

"Es war das i-Tüpfelchen, diese neu entfachte Euphorie mit neuem Stadion und der dann am Saisonende gesicherten Europacup-Qualifikation", schwärmt Ginter von der Entwicklung beim Sport-Club und denkt bereits über ein mögliches Karriereende in Freiburg nach: "Das war schon immer ein bisschen mein Ziel, das hat sich auch nicht geändert. Man soll niemals nie sagen im Fußball, aber ich hoffe, dass es für beide Seiten gut funktioniert, dass ich nicht mehr wechseln muss.”

"Ich habe es nicht geschafft, bei mir zu bleiben"

In der vergangenen Saison hat es für ihn in Mönchengladbachnach zuvor vier erfolgreichen Saisons nicht mehr gut funktioniert. "Ich habe es nicht geschafft, bei mir zu bleiben und mein Ding durchzuziehen", übt Ginter im Rückblick auch Selbstkritik: "Diese ganzen Nebenschauplätze, die gefühlt jede Woche im Hintergrund abliefen, was man mit mir gemacht hat und machen wollte, habe ich nah an mich herangelassen, weil ich sehr mit dem Verein verbunden war und er mir immer noch am Herzen liegt."

Er habe nun "leider auch die unschönen Seiten des Profigeschäfts kennengelernt", sagt Ginter, betont jedoch zum Abschied vom Niederrhein: "Ich bin wahnsinnig froh, so lange für diesen großen Traditionsverein gespielt zu haben."

Das vollständige Interview mit Matthias Ginter lesen Sie in der gedruckten Montagsausgabe des kicker oder ab Sonntagabend im eMagazine. Darin spricht er auch über sein Verhältnis zu Adi Hütter, analysiert die schwache Saison der Borussia sowie die Vorgänge rund um seine Person, erklärt Christian Streichs "imposantes Gesamtpaket", seine Rolle und Ziele beim Sport-Club und sagt, warum er lukrativen Angeboten aus dem Ausland widerstand.

Carsten Schröter-Lorenz, JD

Das sind die Bundesliga-Neuzugänge für die Saison 2022/23