Frankfurts Trainer Oliver Glasner nahm im Vergleich zum 1:1 gegen den VfL Bochum keine Veränderungen vor, Tuta nahm nach seiner abgesessenen Gelb-Sperre auf der Bank Platz. Union-Coach Urs Fischer rotierte nach dem 3:0 gegen den VfB Stuttgart auf zwei Positionen durch: Juranovic und Seguin starteten für Roussillon und Laidouni, im Tor begann erneut Grill anstelle des angeschlagenen Rönnow (muskuläre Probleme).
Mit einem schnellen Ballverlust begann die Eintracht die Partie, ab der zweiten Minute waren die Frankfurter aber bei der Sache und dominierten die Gäste auf eindrucksvolle Weise. Aus einem sicheren Aufbau heraus stellte man Union Berlin über den omnipräsenten Kolo Muani vor Probleme. Der Stürmer kippte immer wieder in die Halbräume ab, holte sich die Bälle aus der Tiefe und prüfte so nach einem Sololauf erstmals Grill im Union-Tor (6.).
Kolo Muanis Vereinsrekord
Doch nicht nur in den Halbräumen war der Franzose zu finden, er lauerte auch an der Verteidigungslinie der Berliner und wurde mit Steilpässen in die Tiefe geschickt. Zunächst blieb er noch an Trimmel hängen (8.), dann aber schlug Frankfurts Top-Scorer doppelt zu - auf sehenswerte Art und Weise.
Das Viertelfinale im Überblick
Zunächst nach einem feinen Heber von Hasebe hinter die Abwehr, den Götze mit der Hacke mustergültig in den Lauf Kolo Muanis legte. Der schloss mit links ab (11.) und durfte nur zwei Minuten später den Doppelpack bejubeln. Erneut war es Götze, der Kolo Muani ins Laufduell mit Knoche schickte. Über den zu weit vor dem Tor stehenden Grill hinweg hob er den Ball zum 2:0 - der früheste Doppelpack der Frankfurter DFB-Pokal-Geschichte.
Borré im Pech
Von Union war bis dahin nichts zu sehen - und auch danach blieben die Köpenicker blass. Erst nach 30 Minuten konnten die Gäste einen ersten Abschluss - aus der Distanz und weit drüber - verzeichnen. Da hätte Frankfurt bereits längst höher führen können. Weil aber zunächst Kolo Muani (15.) vor Borrés Schuss, dieser dann selbst bei seinem Tor (20.) im Abseits stand und auch ein weiterer Abschluss des Kolumbianers nur an die Latte ging (28.), blieb es beim schmeichelhaften Rückstand für Union.
Die Köpenicker kamen im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit immerhin zunehmend besser mit Kolo Muani und den Frankfurter Angriffen zurecht, die Eintracht dominierte aber bis zur Pause weiter das Geschehen.
Union trotz Umstellung harmlos
Mit Wiederanpfiff brachte Fischer in Jaeckel, Thorsby und Michel (für Diogo Leite, Seguin und Haberer) drei frische Kräfte und stellte um auf ein 3-4-1-2-System. Mit der neuen Ausrichtung stand Union sicherer, über Michel ergaben sich zudem auch Torannährungen. Zwingend wurden die Gäste aber nicht, es streuten sich zu viele einfache Fehler und Unsauberkeiten ein. Frankfurt konnte sich trotz weniger eigener Angriffe auf die kompakte Defensive verlassen, die kaum vor Herausforderungen gestellt wurde.
Zwar landeten zweite Bälle zunehmend bei den Köpenickern, im Abschluss ließ man jedoch die nötige Entschlossenheit vermissen. So sorgten einzig Juranovic per Freistoß (78.) und Joker Leweling (86.) für Gefahr, doch Trapp hielt die Null. Nach sieben Spielen ohne Sieg durften sich die Frankfurter somit über den Einzug ins Halbfinale freuen, dass am kommenden Sonntag (19 Uhr) ausgelost wird.
Zuvor sind beide Teams aber noch in der Liga gefordert: Für Frankfurt geht es am Samstag (15.30 Uhr) zu Bayer Leverkusen, die ausgeschiedenen Köpenicker gastieren parallel bei Borussia Dortmund.