Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Personal: Nach dem Debakel in München änderte Trainer Fanz die Frankfurter Anfangsformation mit fünf anderen Spielern: Bindewald, Pedersen, Janßen, Brinkmann und Fjörtoft für Schur, Amstätter, Kaymak, Gerster und Pisont. Gladbach ersetzte Pettersson und Ketelaer (beide Gelb-Sperre) durch Göktan und Witeczek. Außerdem mußte Pflipsen abermals Deisler gezwungenermaßen den Vortritt lassen: nach Grippe in der Vorwoche jetzt ein Muskelfaserriß im Oberschenkel beim Abschlußtraining.

Taktik: Die Eintracht agierte wiederum mit Hubtchev als Libero hinter den Manndeckern, die Borussia mit ihrer gewohnten Dreier-Abwehrreihe. Zwei echten zumeist auf gleicher Höhe sich nach vorne orientierenden Stürmern der Gladbacher standen auf Frankfurter Seite Fjörtoft als Angriffskeil und Sobotzik als "hängende" Spitze gegenüber. Klar erkennbar die Eintracht-Paare U. Schneider/ Brinkmann auf der rechten und B. Schneider/Bounoua auf der linken Seite sowie Janßen im Mittelfeld-Zentrum dahinter; bei Gladbach dagegen Deisler vor einer Vierer-Kette hinter den Sturmspitzen.

Spielverlauf: Der Frankfurter Vorwärtsstrategie lag die Theorie zu Grunde, mit ihren Paaren auf den Flügeln Borussias Abwehrkette über die Außenbahnen aufzureißen. Die Praxis sah dagegen völlig anders und zumeist recht erbärmlich aus: da relativ spielstarke Akteure wie Janßen, Sobotzik und auch Bernd Schneider keinerlei kreative Akzente setzen konnten, war bei der Eintracht nahezu alles ohne erkennbare Spielanlage auf Zufall abgestellt. Vor allem gelang es den Frankfurtern nicht, trotz Brinkmanns großem Laufpensum über die Flügel in den Rücken der Gladbacher Abwehr zu gelangen. Stattdessen wurden die Angriffsversuche immer wieder zu früh mit hohen Flanken in den Borussia-Strafraum abgeschlossen. Dort aber war vor allem Andersson ein souveräner "Herr der Lüfte" und ebenso wie Klinkert auch im Zweikampf kaum auszuspielen. Auch die Gladbacher, für deren kompaktes Erscheinungsbild in der Defensive auch Sopic und Frontzeck im Mittelfeld sorgten, konnten spielerisch nicht überzeugen. Immerhin: zwei ihrer sechs Großchancen resultierten dennoch aus guter Vorarbeit von Eberl zu Fronzeck (33.) und Polster zu Sopic (88.). Ansonsten profitierten sie bei ihren Torgelegenheiten von eklatanten Fehlleistungen vor allem von Bounoua und Hubtchev.

Fazit: Ohne eine einzige Torchance konnten sich die verunsicherte und ungeordnete Eintracht allein bei Nikolov für den höchst glücklichen Punktgewinn bedanken.

Es berichten Wolfgang Tobien und Rainer Franzke