Eintracht-Coach Armin Veh stellte im Vergleich zum 0:0 in Hoffenheim zweimal um: Für Reinartz (Patellasehenverletzung) und Seferovic setzte er auf Medojevic und Castaignos.
Leverkusens Trainer Roger Schmidt hatte gegenüber dem 1:2 gegen Köln ebenfalls zwei Neue an Bord: Für Papadopoulos (Rotsperre) und Boenisch standen Donati und Kramer in der Anfangsformation.
"Wir wollen uns nicht auskontern lassen", hatte Veh vor der Begegnung eine eher vorsichtige Spielweise angekündigt - aus kompakter Deckung heraus sollte es dann schnell nach vorne gehen. Erstmals veranschaulicht durch Castaignos und Aigner - knapp Abseits (4.). Leverkusen presste früh, hatte durch Kampl (2.) und Mehmedi (6.) erste gute Aktionen.
Das Bild der Anfangsminuten blieb auch im weiteren Verlauf der Partie zunächst das gleiche: Bayer hatte gegen tiefstehende Hessen viel Ballbesitz, verstrickte sich aber ein ums andere Mal im Abwehrdickicht der Hausherren, lediglich Calhanoglu prüfte Hradecky aus der Ferne (16.).
Abrahams Luftloch - Chicharitos Abstauber
Castaignos' Verletzung - der Niederländer musste schon nach 22 Minuten gegen Chandler, der Hasebe und somit auch Meier jeweils ein Stück nach vorne verschob, ausgewechselt werden - war der erste Nackenschlag für die SGE. Und der zweite folgte sogleich: Kampl eroberte nach Hradeckys riskanter Spieleröffnung den Ball. Zambrano konnte den Slowenen halbrechts auf dem Weg in den Sechzehner nicht aufhalten, nach dessen Querpass streckte sich Hradecky vergebens und Abraham schlug ein Luftloch. Und dahinter sagte Chicharito danke und schob ins leere Tor ein - der Stürmer traf damit im fünften Ligaspiel hintereinander (23.).
Medojevic hält die Eintracht im Spiel
Die SGE verharrte trotz Rückstand im verordneten taktischen Korsett. Die Werkself blieb spielbestimmend, Schwungfeder Kampl prüfte Hradecky (29.). Erst nach einer guten halben Stunde wagte Frankfurt mehr, ohne Gefahr zu versprühen. Und musste das zweite Tor nach einem Angriff schlucken, dessen Art Veh vermeiden wollte: Bellarabi eröffnete einen Konter mit einem gekonnten Dribbling. Auf Calhanoglu übte die Eintracht-Defensive zu wenig Druck aus, der Pass des Regisseurs fand Chicharito in allerdings leichter Abseitspositon: Der Mexikaner schoss an Hradecky vorbei von halblinks ein - Saisontor Nummer sieben (39.).
Dass die Eintracht im Spiel blieb, war einem Standard und der bis dorthin einzigen Schwäche der ansonsten souveränen Leverkusener zu verdanken: Medojevic übersprang Donati nach Stenderas Freistoßflanke von links und nickte mit Hilfe der Unterkante der Latte ein (45.).
Der 13. Spieltag
Bellarabis Solo mit abschließendem kernigen Fernschuss eröffnete Durchgang zwei (51.). Die Schmidt-Elf verfolgte weiterhin ihren Offensivgedanken, ließ aber etwas mehr Vorsicht walten. Die Hausherren verschoben sich etwas weiter nach vorne - und standen dicht vor dem Ausgleich, als Aigner Wendell austanzte, aber über den Balken knallte (59.).
Die SGE verpasste damit eine hundertprozentige Chancenverwertung - gegen die spielerisch besseren Rheinländer wäre der Ausgleich auch nicht verdient gewesen. Kießling kam für Chicharito (62.) und zeigte gleich Präsenz (64.), in derselben Minute scheiterte Kramer per Schrägschuss an Hradecky.
Calhanoglu macht den Deckel drauf
Zwar brachte Bayer nicht mehr ganz die Struktur wie in Durchgang eins auf den Platz, geriet aber kaum mehr in Bedrängnis. Erst recht nicht, als wieder einmal Kampl mit einem Sololauf durch das Mittelfeld Calhanoglu fand: Der Türke zog aus 18 Metern von halblinks ab, Chandler fälschte noch leicht ab, und das Leder landete genau im rechten Eck (72.).
Das 3:1 der Gäste zog der Eintracht den Zahn. Leverkusen ließ bis zur Schlussminute (zweite Großchance Aigner) nichts mehr zu, spielte die Partie mit aller Ernsthaftigkeit zu Ende und fand mit dem Dreier nach zwei Ligapleiten in Folge wieder in die Spur.
Frankfurt fährt am Samstag (15.30 Uhr) zum Derby nach Mainz. Leverkusen hat in der Champions League am Dienstag (18 Uhr) das Gastspiel bei BATE Baryssau vor der Brust und empfängt in der Liga am Sonntag (17.30 Uhr) den FC Schalke 04.