Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel stellte gegenüber der 0:2 -Niederlage in Schalke am vergangenen Spieltag auf zwei Positionen um. Der zuletzt Gelb-gesperrte Amanatidis kehrte für Cha in die Anfangsformation zurück und Spycher ersetzte nach längerer Verletzungspause Preuß. Ebenfalls mit zwei Änderungen wartete Jürgen Kohler auf Seiten des MSV Duisburg im Vergleich zum 0:0 gegen Hannover in der Vorwoche auf. Im Mittelfeld kehrte der Gelb/Rot-gesperrte Tararache für Anfang ins Team zurück und Lavric stürmte für Kurth.
Der Eintracht gelang gegen eine verschlafen wirkende Duisburger Defensive ein Blitzstart: Nach gut 40 Sekunden legte Köhler auf für Meier. Der schickte Amanatidis per Steilpass in den Strafraum. Völlig alleine vor Koch überwand der griechische Eintracht-Stürmer den Duisburger Keeper, der dabei nicht gut aussah. Frankfurt blieb dran und erhöhte den Druck auf den MSV, der in Abwehr und Aufbauspiel lustlos, überfordert und orientierungslos wirkte. Bereits in der 11. Minute musste Koch im Duisburger Tor bereits wieder hinter sich greifen. Köhler hatte Bodzek im Mittelfeld den Ball abgejagt und spazierte unbehindert durch die gesamte Duisburger Hälfte. 15 Meter vor dem Tor zog er ab und hämmerte den Ball unter die Latte des Duisburger Tores. Der Torhunger der Hessen war damit aber immer noch nicht gestillt: Versagten Huggel in der 12. Minute noch frei vor dem Tor die Nerven, machte es Amanatidis keine 60 Sekunden später besser. Der Grieche nahm einen langen Pass von Copado an, drehte sich um seinen Gegenspieler Baelum und überwand Koch mit einem Heber. Die sichere Führung machte die Frankfurter jedoch nach 20 Minuten träge und unvorsichtig. Mit individuellen Fehlern brachten die Hessen den MSV wieder ins Spiel. Zunächst wehrte Rehmer eine Flanke schlampig kurz in die Mitte ab. Bodzek kam an den Ball und jagte die Kugel aus 20 Metern in die rechte untere Ecke (25.). Bereits sieben Minuten später spielte Chris im Mittelfeld den Ball unbedrängt zum Duisburger Torschützen Bodzek. Der ließ sich nicht lange bitten und bediente Lavric mit einem Steilpass. Eintracht-Verteidiger Vasoski machte keine gute Figur, als ihn Lavric umspielte, und Nikolov keine Chance ließ. Beide Seiten schafften es vor der Pause nicht, das Spiel zu beruhigen, so dass es immer wieder zu brandgefährlichen Szenen vor beiden Toren kam. Die Stürmer zeigten sich jedoch nicht mehr so treffsicher wie zu Beginn der Partie. Allen voran Copado, der in der 36. Minute einen von Meyer verschuldeten Handelfmeter vergab. Allerdings reagierte Duisburgs Keeper Koch in dieser Szene phantastisch. Drei Minuten vor der Pause vergab der MSV Duisburg in Person von Ahanfouf die Chance auf den Ausgleich. Der Stürmer setzte einen Fallrückzieher nur denkbar knapp neben den Pfosten. Auch der Beginn der zweiten Hälfte gehörte den Frankfurtern. Zunächst scheiterte Chris mit einem Kopfball nach Copado-Freistoß am Pfosten (51.), doch in der 57. Minute konnte Amanatidis auf 4:2 erhöhen. Wieder befanden sich die MSV-Verteidiger im Tiefschlaf, so dass Meier mit einem Einwurf auf der linken Seite auf und davon ziehen konnte. Er passte quer auf Amanatidis, der sich in der Mitte gegen Meyer durchsetzen konnte und im Fallen Torhüter Koch tunnelte. Damit schien Eintracht Frankfurt den Widerstand des MSV gebrochen zu haben. Die Hessen schalteten einen Gang zurück, während die Offensive der Duisburger sich auf Tauchstation begeben hatte. Doch selbst im Schongang kamen die Frankfurter noch zu Torchancen, mit denen die Hausherren aber recht sorglos umgingen. Erst in der 79. Minute erhöhte Copado auf 5:2. Zunächst hatte sich der Eintracht-Stürmer auf der rechten Seite in den Strafraum geschlichen. Seinen Pass wehrte Baelum mit der Hand Richtung Koch ab, doch Schiedsrichter Merk hatte genau aufgepasst und entschied auf Strafstoß. Diesmal ließ Copado dem bedauernswerten Koch mit einem platzierten Schuss ins rechte obere Eck keine Chance. Um das Grauen für den MSV in diesem Spiel noch perfekt zu machen holte sich der Duisburger Verteidiger Möhrle in der 85. Minute nach einem Frust-Foul gegen Amanatidis an der Seitenaus-Linie noch die Gelb-Rote Karte durch Schiedsrichter Dr. Markus Merk ab. Mit dem klaren Sieg setzt sich die Frankfurter Eintracht von den Abstiegsplätzen vorübergehend ab, während man nach dieser Niederlage für die Aussichten des MSV auf den Klassenerhalt schwarz sehen muss.