Ein Bild mit Symbolcharakter: Nikolov geschlagen am Boden, während Munteanu jubelt. dpa
Beim Schlagerspiel gegen den Abstieg mussten beide Teams auf ihre Defensiv-Stammkräfte verzichten. Friedhelm Funkel ersetzte nach dem 1:1 in Mönchengladbach den Gelb-Rot-gesperrten Kyrgiakos durch Russ und brachte mit Meier und Heller für den angeschlagenen Chris und Thurk zwei Neue für die Offensive. Petrik Sander musste nach dem 0:0 gegen Bremen auf die Gelb-gesperrten Mitreski und McKenna verzichten. Dafür rückten Kukielka und Cvitanovic in die Innenverteidigung und Ziebig und Skela in die Startelf.
Die Eintracht begann mit kontrollierter Offensive gegen solide in der Abwehr stehende Cottbuser, die, wie so oft, auf Konter lauerten.
Frankfurt tat sich zunächst schwer gegen die Energie-Abwehr, hatte aber in Person von Fink die erste große Torchance. Der Eintracht-Mittelfeldspieler kam nach einer Ecke frei zum Schuss und Skela musste für den bereits geschlagenen Piplica auf der Linie klären (7.).
Der 28. Spieltag
Die Hessen blieben zwar weiter am Drücker und erspielten sich eine klare Feldüberlegenheit, doch die nächste große Möglichkeit hatten in der 16. Minute die Cottbuser. Kioyo ließ auf der linken Seite zwei Frankfurter stehen und flankte zum zweiten Pfosten. Dort nahm Baumgart den Ball direkt ab und zwang Nikolov im Eintracht-Tor zu einer brillanten Fußabwehr.
In der Folgezeit versuchten die Frankfurter den solide stehenden Energie-Abwehrriegel zu knacken, bissen sich jedoch immer wieder die Zähne aus. Lediglich zwei Distanzschüsse von Streit (27.) und Preuß (31.) sorgten für Gefahr vor dem Cottbuser Tor, doch Piplica hatte mit den beiden Bällen wenig Probleme.
Da der FC Energie in der Vorwärtsbewegung praktisch nicht stattfand und sich die Eintracht nicht gegen die solide stehende Abwehr der Cottbuser durchsetzen konnte, war das 0:0 zur Pause die logische Konsequenz.
Personell unverändert gingen beide Téams in den zweiten Durchgang und auch am Gesamtbild, das das Spiel bot, änderte sich nichts. Frankfurt stets in der Vorwärtsbewegung um den Führungstreffer bemüht, aber glücklos, während die solide Cottbuser Abwehr fehlerfrei agierte und den Hessen kaum Luft, geschweige denn Torchancen ließ.
Das geduldige Warten der Cottbuser auf die Gelegenheit zum Torschuss zahlte sich in der 58. Minute aus. Der Frankfurter Fink köpfte einen harmlosen Ball direkt in den Lauf von Radu. Der Torjäger der Cottbuser lief mit dem Ball auf und davon und überwand auch den weit vor seinem Tor stehenden Nikolov zum Führungstreffer.
Die Eintracht zeigte sich von dem Rückstand jedoch keineswegs geschockt, sondern intensivierte noch einmal das Angriffsspiel. Dafür wurden die Hessen auch schnell belohnt, als in der 64. Minute Spycher auf der linken Seite frei zum Flanken kam und in der Mitte Meier dankend einköpfte.
Danach versuchten die Hessen den Schwung des Ausgleichs mitzunehmen und den Führungstreffer zu markieren. Dadurch hatte Cottbus aber endgültig Platz zum Kontern. Zunächst beförderte Munteanu eine Kioyo-Flanke über das Tor (74.), doch in der 76. Minute war die erneute Cottbuser Führung fällig.
Ein Tor mit viel Pech für die Eintracht. Rost flankte in die Mitte, wo die Frankfurter Nikolov und Preuß zum Ball rannten. Beide prallten unglücklich zusammen, wobei der Ball vom Rücken von Preuß ins Tor sprang. Doppeltes Pech für die Eintracht: Preuß verletzte sich bei dem Zusammenprall mit Nikolov schwer und musste mit einer blutenden Rißwunde am Oberschenkel ausgewechserlt werden.
Die Frankfurter brauchten einige Minuten um sich von diesem Schock zu erholen, gaben aber in der Schlußphase noch einmal Gas. Doch Takahara, Amanatidis und Köhler scheiterten entweder am gut aufgelegten Piplica oder brachten den Ball einfach nicht im Tor unter.
Die Quittung dafür bekamen die Hessen in der Nachspielzeit. Shao lief aus dem Mittelkreis gegen die aufgerückte Eintracht mit dem Ball auf und davon. Seinen Schuss konnte Nikolov zwar noch parieren, doch der Abpraller rollte dem mitgelaufenen Munteanu vor die Füße, der locker ins leere Tor schob und den Auswärtssieg sicherstellte.
Die Niederlage bringt Frankfurt wieder näher an die Abstiegszone heran - nur noch ein Punkt - und setzt die Funkel- Schützlinge am kommenden Spieltag beim Auswärtsspiel in Bielefeld gehörig unter Druck. Cottbus kann mit diesem Auswärtssieg den Klassenerhalt zwar noch nicht verbuchen, ist dem großen Ziel aber ein gutes Stück näher gekommen. Am 29. Spieltag können die Lausitzer gegen Wolfsburg im Kampf gegen den Abstieg noch einmal nachlegen.