Nach drei Spielen ohne Niederlage gab es für das Frankfurter Trainerduo Dohmen/Kraaz keine Notwendigkeit die Mannschaft großartig umzustellen. Lediglich der offensivere Sobotzik kam für den jungen Defensivmann Preuß ins Team und Bindewald rückte für Kutschera in die Anfangsformation. Auf Bremer Seite setzte Trainer Thomas Schaaf auf Erfahrung. Der zuletzt Gelb-gesperrte Verlaat und der wiedergenesene Nationalspieler Bode standen für Stalteri und Banovic in der Startelf des SV Werder.
Der 23. Spieltag auf einen Blick
Der Gast von der Weser begann die muntere Anfangsphase im Waldstadion mit einer Chance durch Bode in der zweiten Minute, doch Eintracht-Keeper Heinen vereitelte die mögliche Bremer Führung. Werder verteidigte geschickt im Raum und ließ das zuletzt hochgelobte Frankfurter Sturmduo Kryszalowicz und Yang kaum zur Entfaltung kommen. Der Chinese war vollkommen abgemeldet, Kryszalowicz konnte wenigstens zwei Mal sein Können zeigen (11. / 17.), doch seine Schüsse aus der Drehung konnten durch Baumann und Keeper Rost entschärft werden. Eintracht-Coach Dohmen hatte sich für eine feste Zuordnung entschieden: Kracht kümmerte sich um Pizarro, Bindewald war auf Ailton angesetzt. In der 21. Minute hatten die beiden Frankfurter Manndecker allerdings das Nachsehen. Kracht gestattete Pizzaro zu viel Raum, der konnte aus dem rechten Halbfeld über Libero Rada hinweg Ailton bedienen. Bindewald kam einen Schritt zu spät gegen seinen Widersacher, der sich die Chance nicht nehmen ließ und ins rechte untere Eck traf. Die Elf vom Riederwald antwortete mit zwei guten Möglichkeiten, doch Heldt scheiterte, nachdem er Baumann ausgetanzt hatte, an der Querlatte des Bremer Gehäuses, und Schur verfehlte das Tor bei einem Flugkopfball nur knapp. Danach verflachte das Spiel zusehends. Bremen baute ruhig auf und bestimmte über weite Strecken das Geschehen, Frankfurt zeigte sich viel zu passiv und brachte das Werder-Tor nicht in Gefahr.
Rolf Dohmen reagierte nach der Halbzeit und brachte mit Wimmer und Guie-Mien zwei frische Kräfte für die enttäuschenden Mutzel und Sobotzik. Die Wechsel zahlten sich gleich aus, denn nach einer Flanke von Wimmer wurde Guie-Mien im Strafraum von Ernst zu Fall gebracht. Die große Chance zum Ausgleich vergab Heldt, der den fälligen Foulelfmeter an den rechten Pfosten setzte. Nach gut einer Stunde verstärkte Frankfurt den Druck, doch richtig gefährlich wurde es vor dem Bremer Tor nur selten. Die Pässe in die Tiefe fehlten, im Mittelfeld wurde zu einfallslos agiert, so dass die kompakte Werder-Abwehr um Verlaat keine Probleme hatte. In der 69. Minute zog Rolf Dohmen seine letzte Trumpfkarte und brachte mit Fjörtoft einen weiteren Stürmer. Doch auch diese Maßnahme brachte gegen eine Bremer Elf, die in ihren Aktionen abgeklärter wirkte, nichts ein. In der Schlussminute gelang Pizzaro nach einem Konter über Stalteri noch das 0:2, ehe der Bremer Frank Baumann mit einem Eigentor noch Ergebniskosmetik für die Frankfurter Eintracht betrieb.
Der SV Werder Bremen holt verdient drei Punkte in Frankfurt. Die Eintracht zeigte sich in der ersten Hälfte zu passiv und in der zweiten Halbzeit zu einfallslos. Bremen agierte aus einer kompakten Abwehr abgeklärt und mit gefährlichen Kontern. Das südamerikanische Sturmduo Ailton und Pizarro sorgte mit seinen Treffern dafür, dass der Aufschwung der Schaaf-Elf anhält, und dass Rolf Dohmen die erste Niederlage als Eintracht-Coach einstecken musste.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend