Frankfurts Trainer Adi Hütter reagierte auf die 0:4-Niederlage in Leverkusen mit zwei personellen Wechseln: Abraham und Sow rückten für Ilsanker und Kohr (beide auf der Bank) in die Startelf.
Gästecoach Marcel Koller, der unter anderem bereits den 1. FC Köln und den VfL Bochum trainierte, trat mit seiner Mannschaft erstmals seit dem Rückspiel in der Zwischenrunde der Europa League (1:0 gegen APOEL Nikosia) in einem Pflichtspiel an. Er setzte unter anderem auf Kapitän Stocker (ehemals Hertha BSC) und Mittelfeldmann Frei (ehemals Mainz).
Vor leeren Rängen brauchten beide Mannschaften eine Weile, um in den Wettkampfmodus zu schalten. Gerade die Gäste, die seit zwei Wochen ohne Spielpraxis waren, begnügten sich zu Beginn mit dem Stabilisieren der eigenen Defensive und tauchten vorne so gut wie nicht in Erscheinung. Frankfurt begann durchaus aktiv und kam durch einen Distanzschuss von Rode zu einer ersten guten Möglichkeit (8.).
Campo bringt die Eintracht aus dem Tritt
Danach taten sich die Hessen zunehmend schwer, in die gefährlichen Räume zu gelangen, das Spiel der Eintracht war von Ungenauigkeiten geprägt. Und hinten ließ sich Hinteregger zu einem unnötigen Foul hinreißen, das sich als folgenschwer erweisen sollte: Campo schnappte sich den Ball und zirkelte ihn aus etwa 25 Metern schulbuchmäßig über die Mauer in den rechten Winkel - 0:1 (27.).
Die Schweizer ließen sich nun öfter in der Frankfurter Hälfte blicken und kauften den Hausherren den Schneid ab. Die Hessen kamen zu keiner guten Torgelegenheit mehr, hatten vielmehr Glück, dass Widmer einen Kopfball aus etwa sechs Metern etwas zu hoch ansetzte (44.).
Europa League, Hinspiele im Achtelfinale
Hütter reagierte personell und brachte mit Paciencia für Sow einen zweiten nominellen Stürmer. Doch zunächst musste die Eintracht vor dem eigenen Tor aufpassen, Frei vergab aus guter Schussposition (48.). Cabral verbuchte die nächste Möglichkeit (52.), ehe Frankfurt offensiv etwas auf die Beine stellte: Den Anfang machte Silva, der aus 14 Metern frei zum Schuss kam und zu wenig daraus machte (53.).
In der Folge entwickelte Frankfurt erstmals eine Drangphase und hätte durchaus ausgleichen können. Hinteregger kam zu gleich zwei Chancen nach Kostic-Flanken (54., 58.), Toure traf sogar den Querbalken (67.). In dieser Phase hätten die Hessen den Ausgleich verdient gehabt, doch auch Silva (67.), erneut Toure (68.) und Paciencia (70.) brachten den Ball nicht im Tor unter.
Eintracht fällt auseinander
So kam es, wie es kommen musste: Nach einer Kopfballverlängerung kamen die Gäste zu einfach in eine Überzahlsituation, Bua hob den Ball über Trapp und erhöhte auf 2:0 (73.). Frankfurt lief weiter an, ohne zum Erfolg zu kommen und fing sich gar den dritten Gegentreffer: Ein einfacher Doppelpass hebelte Eintrachts Abwehr aus, Bua legte vor Trapp quer zu Frei, der mühelos einschoss und für den 3:0-Endstand sorgte (85.).
Die Eintracht Frankfurt empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) Mönchengladbach in der Bundesliga. Zum Rückspiel treffen beide Teams voraussichtlich erneut in Frankfurt aufeinander. Das hatte die Eintracht kurz vor Spielbeginn bekanntgegeben.