Bundesliga

FC Augsburg: Framberger sieht binnen zwölf Minuten Gelb-Rot

Gebrauchter Tag für Augsburgs Rechtsverteidiger

Framberger: In zwölf Minuten auf Platz zwölf

Kurzer Arbeitstag: Raphael Framberger fliegt nach zwei Gelben Karten wieder vom Patz.

Kurzer Arbeitstag: Raphael Framberger fliegt nach zwei Gelben Karten wieder vom Patz. imago images

Erst am Donnerstag war Framberger nach einer Faszienverletzung im Oberschenkel wieder ins Training eingestiegen. Das FCA-Eigengewächs, das an den ersten sechs Spieltagen in der Startelf gestanden hatte, nahm in Gladbach deshalb zunächst auf der Bank Platz. Robert Gumny begann rechts hinten - und machte seine Sache ordentlich.

Doch nach dem Debüt für die polnische A-Nationalelf und einem weiteren Einsatz für die U 21 seines Landes hatte der 22-Jährige zu Beginn der zweiten Hälfte mit einer Muskelverhärtung an der Oberschenkelrückseite zu kämpfen. "Nach der Halbzeit hat der Muskel zugemacht, da wollte ich kein Risiko eingehen. Ich habe mich entschieden, Framberger früher zu bringen als geplant", erklärte FCA-Coach Heiko Herrlich den Wechsel.

Deutlich früher als geplant war Frambergers Einsatz dann aber auch wieder beendet. In der 62. Minute setzte der 25-Jährige zur Grätsche gegen Hannes Wolf an. Er spitzelte mit dem rechten Fuß zwar den Ball weg, mit dem linken Bein aber erwischte er den Gladbacher von hinten. Schiedsrichter Markus Schmidt zeigte Framberger acht Minuten nach dessen Einwechslung Gelb. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung - mit der die Augsburger haderten. "Ich sehe bei der ersten Aktion nicht unbedingt die Notwendigkeit, da eine Gelbe Karte zu zeigen", sagte Herrlich.

Unstrittig war die zweite Gelbe Karte für ein Foul an Breel Embolo, mit dem Framberger (wenn wohl auch eher unabsichtlich) einen aussichtsreichen Angriff der Gladbacher unterband. "Die zweite Gelbe Karte ist absolut berechtigt. Da zuvor das erste Foul mit Gelb geahndet wurde, konnte der Schiedsrichter nicht mehr anders", kommentierte Herrlich den Platzverweis. Während des Spiels hatte der 48-Jährige noch heftig protestiert, nach Schlusspfiff tauschte er sich ganz ruhig mit Referee Schmidt aus.

Der Augsburger Ärger über die Ampelkarte war nach dem späten 1:1 durch Daniel Caligiuri größtenteils verraucht. Zum ersten Mal in der Bundesliga schaffte es der FCA, in Unterzahl aus einem Rückstand noch einen Punktgewinn zu machen. Für Framberger war es dennoch ein gebrauchter Tag. Mit der Gelb-Roten Karte nur zwölf Minuten nach seiner Einwechslung liegt der Rechtverteidiger im Bundesliga-Ranking auf Platz 12. Nur elf Joker sahen die Ampelkarte noch schneller, die "Bestzeit" teilen sich Deyovaisio Zeefuik (am 24. Oktober 2020 für Hertha), Sejad Salihovic (1. September 2012, Hoffenheim) und Thomas Schneider (24. Oktober 1998, Stuttgart).

David Bernreuther

Gelb-Rot nach Einwechslung: Einem Trio reichten vier Minuten