Bei den Länderspielen im März gegen Peru (2:0) und Belgien (2:3) hatte Hansi Flick noch mit dem Verzicht auf Routiniers und der Berufung von Neulingen wie Josha Vagnoman, Mergim Berisha, Kevin Schade, Marius Wolf und Felix Nmecha überrascht. Beim anstehenden Dreierpack gegen die Ukraine (12. Juni in Bremen), Polen (16. Juni in Warschau) und Kolumbien (20. Juni in Gelsenkirchen) setzt der Bundestrainer indes wieder verstärkt auf etablierte Kräfte.
Flick berief, wie der kicker bereits am Donnerstag ankündigte, Ilkay Gündogan und Antonio Rüdiger in sein 26-köpfiges Aufgebot, auf die er im März noch verzichtet hat. Während Verteidiger Rüdiger von Beginn an dabeisein wird, steht Gündogan im 1000. Länderspiel der DFB-Geschichte gegen die Ukrainer noch nicht zur Verfügung. Der Kapitän von Manchester City bestreitet erst noch das Endspiel in der Champions League gegen Inter Mailand. Auch Leroy Sané, Julian Brandt, Lukas Klostermann, Benjamin Henrichs, Robin Gosens und Jonas Hofmann, die im März aus unterschiedlichen Gründen ebenfalls gefehlt hatten, wurden von Flick wieder berücksichtigt.
Dagegen verzichtet Flick wie im Frühjahr bereits kommuniziert erneut auf Thomas Müller. Niklas Süle wurde wie schon im März nicht berücksichtigt. Überraschenderweise fehlen auch Mario Götze und Serge Gnabry im Aufgebot. Gründe Dafür nannte der DFB in seiner am Freitag verschickten Mitteilung dafür nicht.
Flick: "Möchten unsere Gegner mit viel Offensivpower unter Druck setzen"
Von den fünf März-Debütanten sind lediglich Schade vom FC Brentford und der Dortmunder Wolf erneut dabei. Schade wird nach dem Ukraine-Spiel zur U21 abgezogen und sich dort auf die EM in Rumänien und Georgien vorbereiten. Woilf bleibt indes bei der A-Nationalmannschaft.
"Wir möchten unsere kommenden Gegner mit viel Offensivpower über die Außenspieler unter Druck setzen und gleichzeitig mit der Dreierkette defensiv kompakt stehen. Dafür sind wir mit unserem ausgewählten Kader sehr gut aufgestellt", kündigte Flick die Abkehr von der Viererkette an. „Alle Spieler sind enorm motiviert, bei den nächsten drei Länderspielen auf dem Weg zur Heim-EM alles für die Mannschaft und unsere Fans zu geben. Es wird für uns alle etwas ganz Besonderes, das Jubiläumsspiel der Nationalmannschaft bestreiten zu dürfen”, so der Bundestrainer weiter.
Flick bereitet sein Team ab Mittwoch in Neu-Isenburg auf den Länderspiel-Dreierpack vor, dabei wird er erneut von Sportdirektor Rudi Völler flankiert. Derweil laufen beim DFB die Bemühungen, Sami Khedira in die sportliche Leitung einzubauen. Die Gespräche mit dem Weltmeister sind in einem fortgeschrittenen Stadium. Der Plan: Khedira soll sich zunächst mit der Nachwuchsstruktur im Verband beschäftigen und sich nach der Heim-EM 2024 als Nachfolge von Völler um die Belange der Nationalmannschaft kümmern.