Vor dem ersten Länderspiel nach dem enttäuschenden Auftritt bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar hatte Trainer Hansi Flick auf einige Stammkräfte verzichtet und mit mit fünf Debütanten im Aufgebot und dem nachnominierten Thiaw im Aufgebot überrascht.
Gegen Peru, das im vergangenen Jahr erst im Elfmeterschießen gegen Australien an der Qualifikation für die WM gescheitert war, waren aus der Startelf gegen Costa Rica (4:2) nur noch Raum und Kimmich, der in Neuers und Müllers Abwesenheit die Kapitänsbinde übernahm, übrig.
Flick verändert das System
Auch die Grundordnung war eine andere. Die DFB-Elf agierte im 4-2-2-2 mit zwei Spitzen (Füllkrug, Werner), Wolf kam zu seinem Debüt, Wirtz gab sein Comeback.
Zunächst musste sich die deutsche Elf aber mit hoch pressenden Peruanern auseinandersetzen. Mit fortlaufender Spielzeit kam Deutschland damit aber immer besser zurecht und schnell zu einer ersten dicken Chance: Nach einer Kimmich-Ecke kratzte Perus Keeper Gallese Füllkrugs Kopfball gerade noch von der Linie (11.).
Füllkrug nicht zu stoppen
Nur eine Minute später war der Torhüter dann aber schon geschlagen. Nach einem langen Ball legte Havertz eher etwas unfreiwillig für Füllkrug auf, der im fünften Länderspiel seinen vierten Treffer erzielte (12.).
DFB-Testspiele
Kurz darauf hätten Wirtz wie auch Werner bei einer Doppelchance nachlegen können, Gallese verhinderte dies stark (20.). Seine Vorderleute pressten zwar auch in der Folge mitunter weit vorne - wurden aber nicht gefährlich - , öffneten so aber auch immer wieder Räume für das DFB-Team. Wolf hatte auf der rechten Seite viel Zeit und bediente Füllkrug vor dem Tor mustergültig - 2:0 (33).
Füllkrug war der deutlich aktivere Part in der deutschen Doppelspitze. Advincula verhinderte mit einem Block den Hattrick des Angreifers kurz vor der Pause (44.).
Gnabry kommt, blutet und trifft die Latte
Im zweiten Durchgang dauerte es zunächst etwas, bis sich etwas tat. Die Partie war in dieser Phase sehr zerfahren und oft unterbrochen. Unter anderem hatte der eingewechselte Gnabry den Arm von Keeper Gallese bei einer Klärungsaktion des Keeper abbekommen (53.), zahlreiche Wechsel taten ihr Übriges.
Nachdem die Nase des Bayern-Akteurs nicht mehr blutete, lag er erneut quer in der Luft, diesmal aber, um einen Kimmich-Chip per Seitfallzieher an die Latte zu donnern (60.).
Havertz vergibt vom Punkt
Das Aluminium rettete für Peru auch acht Minuten später. Nachdem der VAR Schiedsrichterin Maria Sole Caputi darauf aufmerksam gemacht hatte, dass Araujo und Abram Schlotterbeck im Strafraum regelwidrig in die Zange genommen hatten, gab es Elfmeter. Havertz setzte ihn an den rechten Pfosten. Der Nachschuss zählte wegen Doppelberührung des Chelsea-Profis nicht.
In der Schlussphase durften noch Berisha und Schade debütieren. Der ganz große Drive war aber nicht mehr im deutschen Spiel. Gnabrys Schuss aus spitzem Winkel (82.) war die letzte Möglichkeit einer durchwachsenen deutschen zweiten Hälfte.
Schon am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es für die DFB-Elf weiter. Die belgische Nationalmannschaft um Trainer Domenico Tedesco ist zu Gast im Rhein-Energie-Stadion in Köln.