Bundesliga

Flekken hakt den "ordentlichen Schock" schnell ab

Torhüter sicherte dem SC Freiburg knappen Sieg in Stuttgart

Flekken hakt den "ordentlichen Schock" schnell ab

Zeigte sich gegen Stuttgart von seiner Schokoladenseite: Mark Flekken.

Zeigte sich gegen Stuttgart von seiner Schokoladenseite: Mark Flekken. IMAGO/HMB-Media

Die inoffizielle Auszeichnung durch seinen Teamkollegen wollte Mark Flekken nach dem Erfolg beim VfB aber nicht annehmen. "Ich war nicht der Beste heute, das war die Mannschaft, und ich bin nur ein Teil dieser Mannschaft", sagte der Niederländer. Ihm war jedoch die Erleichterung anzumerken, dass er sich nach seinem groben Fehler in der Vorwoche zuvor sofort rehabilitieren konnte.

Im Heimspiel gegen Dortmund hatte er in der 77. Minute einen Ball von Jamie Bynoe-Gittens durch die Finger flutschen lassen, und das Spiel kippte zugunsten des BVB. "Das war ein ordentlicher Schock letzte Woche, ich glaube das hat man auf dem ganzen Platz gemerkt", sagte Flekken nun, "desto besser war die Leistung heute, ich bin aber einfach nur stolz darauf, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben."

Er habe nach der Niederlage gegen den BVB "versucht, das Ding so schnell wie möglich abzuhaken, alle haben mich dabei unterstützt". Er habe zwar noch ein bisschen gelesen, was in den Medien über ihn geschrieben wurde, hat aber "schon genug miterlebt, dass ich das vorbei rutschen lassen kann".

Extra-Motivation gegen den VfB

Das Spiel beim VfB ist der 29-Jährige dann "angegangen wie jedes andere auch, vielleicht ein bisschen extra motiviert, weil es ein Derby war". Es sei auch in der Kabine zu spüren gewesen, "dass jeder das Ding von letzter Woche wieder geradebiegen wollte". Sein Selbstbewusstsein konnte der Torhüter stärken, als er einen platzierten Kopfball von Konstantinos Mavropanos (35.) stark parierte. Das habe "extrem gut" getan, "wenn man mit so einem Save ins Spiel starten kann, baut das einiges an Vertrauen wieder auf für den Rest des Spiels", sagte Flekken. Kurz nach der Pause bewahrte er sein Team erneut vor dem Ausgleich, als er gegen Borna Sosa (49.) den Ball abwehrte.

"Es war toll, wie er gespielt hat. Er hatte großen Anteil an dem Sieg, und es freut mich, dass er mit dem Sieg zur Ruhe kommt", sagte Trainer Christian Streich. Er hatte sich in den Tagen nach dem BVB-Spiel nur kurz mit Flekken ausgetauscht, am Morgen vor der Partie in Stuttgart aber nochmal das Gespräch mit ihm gesucht, wie er berichtete.

Es wird wichtig sein, dass er fokussiert bleibt, sich kleine Ziele steckt und die WM weit weg ist.

Christian Streich

Schon in der Pressekonferenz vor dem Baden-Württemberg-Derby hatte der SC-Coach darauf hingewiesen, dass auf Flekken in den vergangenen Monaten und Jahren viel eingeströmt sei an negativen und positiven Erlebnissen, mit der schweren Verletzung und der Nominierung in die niederländische Nationalmannschaft. "Es wird wichtig sein, dass er fokussiert bleibt, sich kleine Ziele steckt und die WM weit weg ist", betonte Streich, "schafft er das, wird er zu sehr guten Leistungen zurückkommen."

Das gelang dem Niederländer bereits in Stuttgart, wo der Sport-Club vor allem in der zweiten Halbzeit nicht überzeugte, aber nur noch wenige gefährliche Situationen für seinen Keeper zuließ. "Wir haben wie gegen Augsburg viele lange Bälle gespielt, weil die Stuttgarter uns von Anfang an zugestellt haben", erklärte Flekken, "phasenweise hat das gut geklappt, und dann haben wir das Ding runter verteidigt." Er fühlte sich dabei an das Auswärtsspiel der Vorsaison beim VfB erinnert, als es nach einer 3:0-Führung zur Pause 3:2 für den SC stand, und danach kein weiteres Tor mehr fiel.

Jetzt habe die Mannschaft wieder "sehr gut gekämpft und alles auf dem Platz liegen lassen - auch wenn es ein dreckiger Sieg war, sind wir froh über diese drei Punkte". So sieht es auch sein Trainer, der sich über zwei Auswärtssiege zum Saisonstart freut. "Ich bin extrem zufrieden, jeder Punkt den wir sammeln, bevor wir in den europäischen Wettbewerb kommen, ist für uns Gold wert", so Streich.

Daniela Frahm

Bayern wieder verantwortlich: Die höchsten Bundesliga-Niederlagen der 18 Erstliga-Klubs