2. Bundesliga

Flaschenwurf in Düsseldorf: FCK verzichtet auf Protest gegen Spielwertung

Vorfall dürfte trotzdem Folgen für die Fortuna haben

Flaschenwurf in Düsseldorf: FCK verzichtet auf Protest gegen Spielwertung

Ragnar Ache am Boden - der FCK-Stürmer wurde von einer Flasche am Boden getroffen.

Ragnar Ache am Boden - der FCK-Stürmer wurde von einer Flasche am Boden getroffen. DeFodi Images via Getty Images

Die Entscheidung teilten die Roten Teufel wie angekündigt am Montag mit. Noch am Wochenende hatte der FCK offengelassen, ob er gegen die Wertung der 3:4-Niederlage protestiert. Anlass war der Wurf einer Flasche auf Ragnar Ache, der von dieser am Kopf getroffen worden war.

"Obwohl der Flaschenwurf eine erhebliche Störung des Spielverlaufs darstellte, sind die Verantwortlichen des FCK nach eingehender Prüfung des Sachverhalts zur Ansicht gelangt, dass der Schiedsrichter in der oben beschriebenen Situation gemäß der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB regelkonform gehandelt hat, weshalb der 1. FC Kaiserslautern von einem Einspruch gegen die Spielwertung absieht", erklärt der Zweitligist seine Entscheidung.

"Unabhängig vom sportlichen Ausgang des Spiels verurteilt der FCK den Flaschenwurf zutiefst", schreiben die Pfälzer weiter. "Dieser stellt eine gefährliche, körperverletzende Handlung dar und der Täter hat mit seinem Handeln bewusst in Kauf genommen, dem Spieler oder auch weitere Personen, die sich zum Zeitpunkt des Flaschenwurfs im Bereich des Innenraums aufgehalten haben, zu schaden. Ein derartiges Verhalten kann nicht toleriert werden, auch, da es nicht nur den betroffenen Personen, sondern vor allem den Vereinen und dem Fußball allgemein schadet."

Ache hatte die Flasche beim Torjubel nach dem zwischenzeitlichen 3:0 für den 1. FC Kaiserslautern abbekommen, war zu Boden gegangen und musste behandelt werden. Schiedsrichter Benjamin Brand (kicker-Note 2,0) hatte die Partie daraufhin kurz unterbrochen, entschied nach Austausch mit allen Beteiligten dann aber, sie fortzusetzen. Auch Ache konnte weiterspielen, musste allerdings später ausgewechselt werden, weil er bei einem Zweikampf umgeknickt war.

Spielbericht

Der FCK hatte das Verfolgerduell in Düsseldorf trotz 3:0-Führung noch 3:4 verloren - ein Novum in der Geschichte der Lauterer. Cheftrainer Dirk Schuster hatte schon unmittelbar nach dem Spiel klargestellt, dass der Flaschenwurf seiner Ansicht nach keine direkten Folgen auf den weiteren Spielverlauf gehabt hatte.

Für die Düsseldorfer Fortuna dürfte der Vorfall indes trotzdem Konsequenzen durch den DFB haben. Das Sportgericht ahndet in der Regel das Werfen von Gegenständen auf den Rasen mit Geldstrafen, insbesondere wenn dabei wie in diesem Fall Spieler getroffen werden. Der FCK teilte außerdem mit, dass man gemeinsam mit Fortuna Düsseldorf in Kontakt mit den zuständigen Strafverfolgungsbehörden stehe, um den Täter ausfindig zu machen. "Im Falle einer Täteridentifizierung wird der FCK sämtliche rechtliche Schritte prüfen, um entsprechende Konsequenzen für den Täter herbeizuführen", heißt es weiter in der Mitteilung.

Das geht einfach nicht.

Fortuna-Sportvorstand Klaus Allofs

Die Premiere des Projekts "Fortuna für alle", in dessen Rahmen die Tickets für das Spiel kostenlos vergeben worden waren, hat durch die Vorfälle einen bitteren Beigeschmack bekommen. Der Klub hatte sich in Person von Sportvorstand Klaus Allofs bereits klar positioniert: "Da muss man nicht nur auf die Weltgeschichte schauen, wie viel Verrückte und Wahnsinnige es gibt. Das gibt es auch im Stadion und das geht einfach nicht."

"Das Werfen eines Gegenstandes auf einen Spieler, dessen Verletzung bewusst in Kauf genommen wird, hat mit diesen Emotionen aber nichts mehr zu tun", wird FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen in der Vereinsmitteilung zitiert. "Wir sind noch immer schockiert von einem derartigen Verhalten, dass weder in Düsseldorf noch auf dem Betze oder sonst einem Stadion auf dieser Welt etwas zu suchen hat. Deshalb werden wir dem auch entschieden nachgehen und hoffen, dass der Einzeltäter identifiziert und für seine Handlungen zur Rechenschaft gezogen wird."

pau, mib

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