2. Bundesliga

Fiel zu Castrops Ampelkarte: "Man muss diese Kröte schlucken"

Anderssons Premierentor verpufft - Fürth bleibt im Aufstiegsrennen dabei

Fiel zu Castrops Ampelkarte: "Man muss diese Kröte schlucken"

Äußerte sich diplomatisch zum Platzverweis: Nürnbergs Coach Cristian Fiel.

Äußerte sich diplomatisch zum Platzverweis: Nürnbergs Coach Cristian Fiel. IMAGO/Zink

Nürnbergs Jannes Horn haderte gegenüber Sky zunächst mit zwei vergebenen Großchancen. Nach Sebastian Anderssons Premierentor (8.) hatten sowohl Erik Wekesser (18.) als auch vor allem Torvorbereiter Benjamin Goller (25., Pfosten) dicke Gelegenheiten für den in dieser Phase gut konternden FCN. "Da müssen wir das 2:0 machen, dann kommt Fürth nicht mehr so ins Spiel."

Die Fürther haben einen guten Ball gespielt.

Jannes Horn

So aber wurde es gegen die Gastgeber nach dem Ausgleich durch Armindo Sieb (27.) und dem Platzverweis für Jens Castrop (34.), der noch in der gegnerischen Hälfte den clever kreuzenden Julian Green von den Beinen geholt hatte, schwer für den FCN. "Die Fürther haben einen guten Ball gespielt", wie der Innenverteidiger eingestand.

Castrops Ampelkarte war auch Thema bei Goller, der Referee Robert Schröder mangelndes Feingefühl vorwarf: "In einem Derby muss man da nicht direkt die Gelb-Rote Karte zeigen." Coach Cristian Fiel traf den Nagel bei seinem Resümee auf den Kopf: "Ich glaube, es ist eine spielentscheidende Szene, aber man muss diese Kröte schlucken."

Sieb: Castrop nicht clever

Auch Doppelpacker Sieb äußerte seine Meinung - die war konträr zu Goller: "Er (Castrop) macht zwei nicht so clevere Fouls, die zur Ampelkarte führen. In meinen Augen ist das eine Gelb-Rote Karte." Sein Team befand der 21-Jährige trotz des Rückstandes stets gut im Spiel: "Der Club ist zwar in Führung gegangen, aber nicht weil er besser war, das war einfach nur ein bisschen Glück."

Fürth spielerisch klar überlegen

Tatsächlich waren es die Kleeblättler, die dem Derby spielerisch ihren Stempel aufdrückten und sich den am und um den eigenen Strafraum gruppierenden Kontrahenten geduldig zurechtlegten. "Ich hatte das Gefühl auf dem Platz, dass es eine Frage der Zeit ist, bis wir sie knacken, dass wir das Tor machen", meinte Assistgeber Branimir Hrgota, der Sieb "alle Tipps gibt, die ich kann". Sieb, der mit seinem ersten Profi-Doppelpack mit jeweils wuchtigem wie platziertem Abschluss (27., 56.) zum Matchwinner avancierte, strahlte jedenfalls über das ganze Gesicht. "Es fühlt sich super an."

Durch das 2:1 und den achten Heimdreier bleiben die Kleeblättler im Aufstiegsrennen dabei und haben als Vierter drei Zähler Rückstand auf den drittplatzierten HSV, der beim Baumgart-Debüt Elversberg mit 1:0 besiegte. Als nächstes wartet auf die Zorniger-Schützlinge der Gang in den Wildpark zu Karlsruhe.

Der FCN, bei dem Top-Torschütze Can Uzun im ersten Durchgang komplett abtauchte und in der Kabine bleiben musste, trifft am kommenden Spieltag auf Braunschweig. Gegen die Eintracht braucht die im Ronhof über weite Strecken biedere Fiel-Elf - im zweiten Durchgang gelang kaum eine Kombination und es stand kein Torschuss zu Buche - eine klare Leistungssteigerung, um den Blick nicht wieder weiter nach unten richten zu müssen.

jch