2. Bundesliga

FC St. Pauli bangt wieder

Hamburg: Der Vorsprung ist fast weg

FC St. Pauli bangt wieder

"Uns fehlte die Kraft", analysiert St. Paulis Charles Takyi, links gegen Unions Dominic Peitz.

"Uns fehlte die Kraft", analysiert St. Paulis Charles Takyi, links gegen Unions Dominic Peitz. imago

Trotz souveräner Vorstellung vor der Pause, an der auch der überraschende 0:1-Rückstand nichts änderte, ging das Nervenspiel am Ende verloren. "Wir haben es verpasst, früh für klare Verhältnisse zu sorgen", haderte Charles Takyi, dem nach dem Ausgleich der reguläre Führungstreffer von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer aberkannt worden war (43.). "Wir hatten uns in der Pause vorgenommen, noch eine Schippe draufzulegen", berichtete Carsten Rothenbach, "doch das gelang dann nur dem Gegner . . ."

Spielbericht

St. Pauli überließ den Berlinern das Feld, kam bis in die Nachspielzeit zu keiner Chance mehr und stand nach einer Unaufmerksamkeit mit leeren Händen da. "Wer drei Minuten vor dem Ende auf Abseits spielt, dem ist nicht zu helfen", schimpfte Trainer Holger Stanislawski, "das war grob fahrlässig." Die entscheidende Szene als Sinnbild für eine völlig unnötig hergeschenkte Partie. "Wir waren mutlos", kritisierte Florian Bruns, "uns fehlte die Kraft", ergänzte Takyi.

Neben physischer Präsenz ist im Saisonfinale nun vor allem mentale Stärke gefragt. "Wer im Fußball Druck verspürt, der sollte aufhören. Druck haben unsere Soldaten in Afghanistan, oder Menschen, die am offenen Herzen operieren", sagte der seit Wochen formstarke Torhüter Mathias Hain.


Das Fernduell hat an Brisanz gewonnen. "Ich kann verstehen, dass sich die Augsburger jetzt wieder Hoffnungen machen. Aber ganz nah dran ist eben noch nicht Platz zwei", schickte Stanislawski Grüße nach Augsburg: "Wir wollen und werden am Freitag gegen Koblenz vorlegen. Damit der zweite Platz für Augsburg nicht mehr als ganz nah bleibt."