Bundesliga

Fällt bei Felix Brych die Altersgrenze für Schiedsrichter?

Kurz vor Gräfe-Verhandlung

Fällt bei Brych die Altersgrenze? Fröhlich: "Wir würden das begrüßen"

Könnte auch in der kommenden Saison noch Bundesliga pfeifen: Dr. Felix Brych.

Könnte auch in der kommenden Saison noch Bundesliga pfeifen: Dr. Felix Brych. IMAGO/RHR-Foto

In einem Interview mit der "Sport Bild" sagte Fröhlich, die Beschränkung von 47 Jahren sei "eigentlich keine Grenze, sondern vielmehr ein Orientierungswert. Wenn aber jemand im Gesamtpaket alles mitbringt und die Voraussetzungen erfüllt, um auch darüber hinaus noch Schiedsrichter auf dem Feld zu sein, dann sollte man das auch berücksichtigen."

Zu diesen Voraussetzungen zähle laut Fröhlich, dass die Leistung des betreffenden Referees "in allen Bereichen auf Top-Niveau" sei, darüber hinaus spiele "der interne und externe Auftritt auch immer eine Rolle". Wer mit über 47 pfeife, solle "ein Botschafter für die Schiedsrichter" sein.

Gräfe-Verhandlung im November

Brisanz bergen die Aussagen auch, weil der Prozess des langjährigen Bundesliga-Referees Manuel Gräfe bevorsteht. Der inzwischen 49-Jährige hatte seine Karriere nach der Saison 2020/21 beenden müssen und hatte den DFB im Anschluss wegen Altersdiskriminierung verklagt. Der Fall wird am 16. November vor dem Landgericht Frankfurt am Main verhandelt.

Gräfe selbst möchte nicht auf den Platz zurückkehren, aber für seine jüngeren Kollegen kämpfen. Von einer möglichen Aufweichung könnte als erstes Dr. Felix Brych profitieren. Der 47-Jährige befindet sich laut Altersgrenze eigentlich in seiner letzten Bundesliga-Saison, könnte aber durchaus über den Sommer hinweg pfeifen.

Wir sind da offen und würden das auch begrüßen.

Lutz Michael Fröhlich zu einer Fortsetzung der Karriere von Felix Brych

"Es gab schon Schiedsrichter in der Vergangenheit, die über das 47. Lebensjahr hinaus in der Bundesliga Spiele geleitet haben", erklärt Fröhlich. Zuletzt war das allerdings im Jahr 1990 der Fall, als Dieter Pauly im Alter von 48 Jahren und 87 Tagen die Partie zwischen Kaiserslautern und Nürnberg pfiff.

Die Voraussetzungen bei Brych sieht Fröhlich in jedem Fall als erfüllt an. "Felix ist ein Schiedsrichter auf absolutem Top-Niveau, mit großer Erfahrung und hoher Akzeptanz", sagt er. Ob Brych auch in der kommenden Saison noch Spiele leite, sei "eine Entscheidung, die zuallererst Felix selbst treffen muss. Wir sind da offen und würden das auch begrüßen."

Im vergangenen Sommer hatte kein Bundesliga-Schiedsrichter aufgrund der Altersgrenze seine Karriere beenden müssen, im kommenden Sommer wäre Brych der einzige.

mib

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