Bundesliga

SV Darmstadts Vilhelmsson lässt sich nicht mehr stressen

Gute Erinnerungen an Darmstadts nächsten Gegner Gladbach

Facettenreicher Vilhelmsson lässt sich nicht mehr stressen

Darmstadts Youngster Oscar Vilhelmsson (li.) hat sich entwickelt.

Darmstadts Youngster Oscar Vilhelmsson (li.) hat sich entwickelt. IMAGO/HMB-Media

"Ich fühle mich jetzt viel stärker", sagt Vilhelmsson, der deutlich an Muskeln und Gewicht zugelegt hat. Die Verletzungsanfälligkeit der Vorsaison war wohl auch auf körperliche Defizite zurückzuführen "und wiederholt sich hoffentlich nicht". In den bisherigen vier Pflichtspielen stand der junge Schwede regelmäßig auf dem Platz, zweimal in der Startelf, zweimal als Einwechselspieler. Am 3. Spieltag in Leverkusen gelang ihm sein erstes Bundesligator, "damit ging ein Traum in Erfüllung". Andere Begleitumstände als eine 1:5-Niederlage wären ihm natürlich lieber gewesen.

Nach über einem Jahr scheint der 1,88-Meter-Stürmer in Darmstadt angekommen. "Oscar kam damals wie der Phönix aus der Asche, als er in Braunschweig ein Sensationstor schoss, sich dann aber gleich am nächsten Tag verletzte. Diese Verletzungsgeschichte hat es verzögert", betont Torsten Lieberknecht. "Was den physischen Bereich angeht, hat er inzwischen wirklich massiv aufgeholt. Er hat eine gute Größe, mehr Muskulatur bekommen und ist verletzungsfrei geblieben, was das Wichtigste war. Er nimmt eine gute Entwicklung", lobt der Trainer.

"Gute Schnelligkeit und beidfüßiger Abschluss"

Lieberknecht schätzt die Qualitäten des Teenagers, der vergangene Woche in der U 21 seines Heimatlandes debütierte: "Er bringt als Stürmer viele Facetten mit, eine gute Schnelligkeit und einen beidfüßigen Abschluss, auch wenn er ihn mehr mit links sucht." Sein erstes Bundesligator zum zwischenzeitlichen Ausgleich in Leverkusen erzielte er per Kopf.

In Darmstadt musste ich kochen, saubermachen, spülen - das hat mich ein bisschen gestresst.

Oscar Vilhelmsson

Die Eingewöhnungphase in Darmstadt war nicht ganz einfach für Vilhelmsson, der zuvor noch im Elternhaus in Göteborg lebte "und von seiner Mutter vermutlich siebenmal am Tag zu essen bekam", wie Lieberknecht scherzhaft anmerkt. "Meine Familie hat mich immer unterstützt, in Darmstadt musste ich kochen, saubermachen, spülen - so viel Neues. Das hat mich ein bisschen gestresst, aber jetzt habe ich Spaß am Kochen", sagt der Spieler. "Am Anfang war alles neu, jetzt fühlt es sich gut an, jeden Tag hierher zu kommen."

Sportliche Ziele will er sich lieber nicht setzen, um Enttäuschungen zu vermeiden: "Ich nehme es am liebsten, wie es kommt." Der Saisonstart mit Pokal-Aus und ohne Punktgewinn wirft ihn nicht aus der Bahn: "Wir wussten, dass es schwer werden wird. Wir haben ein gutes Team und einen großen Zusammenhalt."

Michael Ebert

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