Zwar mit zwei Punkten, allerdings noch ohne Sieg, starteten die Hausherren aus Essen in die ersten drei Spiele des neuen Jahres. Nach dem 0:3 bei Spitzenreiter Elversberg entschied sich Trainer Christoph Dabrowski für vier Wechsel in seinem Derby-Anfangsaufgebot: Für Rother, Ennali, Eisfeld und Engelmann (grippaler Infekt) rückten Fandrich, Kefkir, Berlinski und Neuzugang Müsel, der sein Debüt für RWE gab, in die erste Elf.
Die vier Startelf-Wechsel von Dabrowski konnte dessen Gegenüber derweil sogar nochmal übertreffen: MSV-Coach Torsten Ziegner tauschte im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Osnabrück gleich fünfmal und ließ einen komplett neu aufgestellten Defensivverbund starten: Bitter, Fleckstein, Kwadwo, Mogultay und Bakalorz begannen anstelle von Feltscher, Kölle, Stierlin und den gelb-gesperrten Mai und Senger.
Bastians verpasst Führung in ereignisarmer ersten Hälfte
Erst nach rund 21 Minuten waren es die Essener, die erstmals wirklich gefährlich ins letzte Angriffsdrittel durchstießen: Eine halbhohe Hereingabe vom auffälligen Kefkir landete durchaus überraschend vor den Beinen des aufgerückten Bastians, der die Kugel aus circa fünf Metern am linken Pfosten vorbei ins Toraus schoss.
Die Intensität der Partie wurde zwar mit jeder weiteren absolvierten Minute höher, gute Torchancen blieben aber aus. Trotz einiger robust geführter Zweikampf ging der erste Abschnitt ohne eine einzige Verwarnung in die Pause.
Braune pariert zweimal stark und muss sich dennoch geschlagen geben
3. Liga, 21. Spieltag
Nachdem die erste Hälfte eher unspektakulär zu Ende ging, sollte das Spielgeschehen nach dem Wiederanpfiff deutlich an Fahrt aufnehmen. Bereits nach wenigen Minuten zwang Young Braune zu einer starken Parade, nachdem der Flügelspieler Mogultay per Tunnel ausgespielt hatte (50.).
Während der Torjubel dem Heimpublikum bei der Young-Chance noch verwehrt blieb, folgte kurz darauf dann doch Grund zur Freude: MSV-Torhüter Braune parierte nach einem Freistoß erst stark gegen Kefkir, konnte den darauffolgenden Fallrückzieher von Berlinski dann aber lediglich zur Seite abwehren und servierte somit unfreiwillig für Rios Alonso, der das Spielgerät nur noch über die Linie drücken musste (53.).
Stoppelkamp bestraft löchrige RWE-Mauer
Passend zum holprigen Untergrund und der Derby-Stimmung entwickelte sich die Partie in der zweiten Hälfte vor allem auch zu einem Duell, in dem Auseinandersetzungen, Foulspiele und Diskussionen die Hauptrolle einnahmen.
So auch in der 88. Minute, als Wiegel am eigenen Strafraum zwar robust von hinten in den Zweikampf mit dem eingewechselten Kölle ging, dabei aber auch deutlich den Ball spielte. Alle Proteste der Hausherren halfen nichts, wurden nach dem darauffolgenden Treffer von Stoppelkamp aber nur noch lauter.
Der Routinier überraschte RWE-Keeper Golz mit seinem direkten Freistoß, durfte sich aber auch bei der Mithilfe der Essener Mauer bedanken. Ennali und Kefkir sprangen beide auseinander und ließen dementsprechend eine große Lücke zwischen sich, durch die Duisburgs Kapitän den Ball ins Tor schlenzte. Der emotionale Schlusspunkt des Derbys.
Für Essen geht es am Montag in einer Woche (19 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Viktoria Köln weiter, Duisburg hat am Samstag (14 Uhr) Zwickau zu Gast.