Rot-Weiß Essen begann sein Zweitliga-Comeback mit dem erst in dieser Woche verpflichteten dänischen Stürmer Foldgast. Auch die Neuzugänge Wulnikowski (Tor) und Nascimento (Abwehr) fanden sich in der Startformation von Trainer Jürgen Gelsdorf wieder. Der FC Erzgebirge tauchte mit neu formierter Abwehr auf (Kos, Hasse, Liebers), auch die Einkäufe Günther und Helbig durften von Beginn an ran.
Nach gutem Start der Hausherren im Georg-Melches-Stadion mit schwungvoll vorgetragenem Offensivspiel, jedoch ohne hochkarätige Torchancen, versetzte ausgerechnet der kleine Curri den Westdeutschen einen herben Schlag. Nach weitem Ball von Trehkopf köpfte der Albaner den Ball aus zwölf Metern über den überraschten Wulnikowski hinweg zum 0:1 ins Netz (22.). RWE hatte sich kaum gefangen, da zappelte das Leder erneut im Netz: Freistoßtrick mit den Protagonisten Hasse, Curri und Trehkopf - Letzterer jagt die Kugel flach und scharf in die Torwartecke. Wulnikowski hatte sich wiederum verspekuliert (32.). Die Essener Demütigung setzte sich in der 37. Minute fort, als Toppmöller die Essener Hintermannschaft mit feinem Zuspiel auf den startenden Helbig auseinanderhebelte, und dieser Wulnikowski abermals "alt" aussehen ließ. Curri krönte eine denkwürdige Halbzeit mit einem weiteren sehenswerten Treffer nach Toppmöllers Vorlage (43.).
Grund zum Jubeln hatten die erwartungsfroh ins Stadion gekommenen RWE-Fans dann neun Minuten nach Wiederanpfiff, als Foldgast nach Koen-Flanke einköpfte. Essen legte erstmal nach. Der eingewechselte Schwarz prüfte Hahnel per Fernschuss, Kos verhinderte Sekunden später im letzten Moment einen zweiten Essener Treffer. Hahnel war auch beim einem Goldbaek-Gewaltschuss auf dem Posten, ehe Aue das Geschehen wieder besser in den Griff bekam und letztlich doch einem sicheren Auswärtssieg entgegensteuerte. Erst recht nach Sidneys Platzverweis zu Beginn der Schlussviertelstunde. Toppmöller setzte in der 89. Minute nach einem krassen Abwehrschnitzer in der Essener Hintermannschaft den Schlusspunkt.
Erzgebirge Aue startet perfekt in die Saison und demütigt Aufsteiger Rot-Weiß Essen in dessen eigener Arena! Vor allem in der ersten Hälfte ging bei der Gelsdorf-Elf nahezu alles schief, während die Sachsen vor dem Tor gnadenlos effektiv agierten. Auch eine zwischenzeitliche Leistungssteigerung kurz nach dem Seitenwechsel brachte RWE nicht mehr zurück ins Spiel.