Bundesliga

TSG Hoffenheim: Weghorst sieht Nachholbedarf bei der Mentalität

Hoffenheims Stürmer identifiziert sich wiederholende Fehler

"Es ist ein Unterschied, ob du echt was willst": Weghorst stellt die Mentalitätsfrage

War nach der Niederlage in Freiburg angefressen: Wout Weghorst.

War nach der Niederlage in Freiburg angefressen: Wout Weghorst. IMAGO/TSG 1899 Hoffenheim

Aus den ersten neun Spielen holte Hoffenheim satte 18 Zähler. Doch seit dem 10. Spieltag befindet sich die TSG in einem Negativtrend: Nur sechs Punkte sammelten die Kraichgauer aus den vergangenen neun Partien.

Wir können nicht immer wieder über die gleichen Fehler sprechen.

Wout Weghorst

Die Gründe für die magere Ausbeute sind bekannt, dennoch wiederholen sich immer wieder ähnliche Fehler. "In unserer Mannschaft ist viel Qualität, aber dann musst du verschiedene Sachen auch verbessern. Wir können nicht immer wieder über die gleichen Fehler sprechen", erklärte ein sichtlich genervter Wout Weghorst im "Sky"-Interview nach der späten 2:3-Niederlage in Freiburg

Sinnbildlich für die angesprochenen ausbleibenden Verbesserungen nannte der Niederländer die Entstehung des dritten und entscheidenden Gegentreffers. Andrej Kramaric ließ sich bei einem Konter etwas zu lange Zeit und verlor den Ball im Mittelfeld an Maximilian Eggestein.

Allerdings stützte sich der Freiburger Mittelfeldspieler beim Ballgewinn auch auf und drückte Kramaric runter, sodass sich unter anderem Pellegrino Mattarazzo nach dem Schlusspfiff benachteiligt sah: "Es ist ein ganz klares Foul. Kein Eingreifen in dieser Situation ist für mich nicht verständlich", so der TSG-Trainer.

Weghorst ärgert sich über "zu viele Kontakte"

Während der Coach und auch Kramaric sich echauffierten, redete Weghorst vielmehr über die aus seiner Sicht zu langsame Seitenverlagerung des Kroaten. "Ich finde es Wahnsinn, dass wir überhaupt in eine solche Situation kommen, darüber zu sprechen", erläuterte der 31-Jährige und fuhr fort: "Wir haben einen Mann mehr. Wir reden die ganze Zeit darüber, dass wir zu viele Kontakte brauchen, dass wir schneller das Spiel verlagern müssen. Die komplette rechte Seite ist offen mit Bebou. Spiel den Ball."

Neben dem "zu langsamen" Spiel leistete sich Hoffenheim im Europa-Park-Stadion wie so häufig in dieser Saison einen Aussetzer in der Defensive. Diesmal verlor Florian Grillitsch im Aufbauspiel den Ball, der kurze Zeit später zum 0:2 im Netz einschlug.

Hoffenheim verteidigt nach den Ballverlusten nicht gut

Doch warum kriegen die Hoffenheimer die bereits identifizierten Schwächen nicht in den Griff? Für Weghorst ist es augenscheinlich auch eine Frage der Mentalität. "Wenn du was willst, ist es immer noch ein Unterschied, ob du echt was willst. Egal was ist, alles mit 100 Prozent für das Ziel zu machen. Ich glaube, da können wir mit unserer Mannschaft absolut noch einen Schritt machen", so der Stürmer.

Dennoch: Die Kraichgauer agierten im Vergleich zu den ersten 45 Minuten im zweiten Durchgang klar verbessert und machten einen Zwei-Tore-Rückstand zwischenzeitlich wett. Letztlich reichte es trotz Überzahl nach dem Platzverweis von Manuel Gulde aber nicht mal für einen Punktgewinn, weil Hoffenheim im Anschluss an die strittige Szene beim Kramaric-Ballverlust nicht gut verteidigte - ein bekanntes Problem, das eben Punkte kostet.

aka

Bilder zum Spiel SC Freiburg - TSG Hoffenheim