Es sagte durchaus etwas aus, dass es zum wiederholten Male Enrico Valentini war, von dem die größte Torgefahr ausging. Schon beim 0:1 im Frankenderby hatte der Rechtsverteidiger die beste Nürnberger Chance - nun erzielte er das entscheidende Tor beim Sieg gegen Regensburg.
Das 1:0 gegen den Jahn ließ den Club aufatmen, die Defizite wurden aber auch bei den 90 Minuten am Samstagnachmittag deutlich. "Fußballerisch können wir uns steigern, aber darum ging es nicht", sagte Trainer Markus Weinzierl nach der Partie und hatte damit zweifelsohne Recht. Gegen widerborstige Regensburger, die, so Weinzierl, "um jeden Millimeter kämpfen", kam es in erster Linie darauf an, sich auf das körperliche Spiel einzulassen und dagegenzuhalten - doch auch Weinzierl weiß, dass seine Mannschaft in spielerischer Hinsicht zulegen muss.
Bei der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie hatte der 48-Jährige seine Ansprache verändert, ungewohnt eindringliche Worte an den Anhang gerichtet und damit das angesprochen, was auch in den nächsten Wochen die Basis sein muss: Es braucht Geschlossenheit, um sich aus dem Tabellenkeller zu verabschieden - das alleine dürfte allerdings nicht genügen.
Die körperlichen Defizite hat Weinzierl in der Wintervorbereitung beseitigt, mit dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals und dem Sieg gegen Regensburg ist auch die Stimmung etwas aufgehellt - geschafft ist die Wende allerdings noch lange nicht. Um sich aus der gegenwärtigen Lage zu befreien, bedarf es mehr Kombinationsfußball, mehr Kreativität in der Offensive, mehr Durchschlagskraft.
Jetzt geht es gegen Heidenheim, Sandhausen und den HSV
Auch den Vereinsoberen ist nicht entgangen, wie weit die Mannschaft bei aller Einsatzfreude unter ihren fußballerischen Möglichkeiten bleibt. Um in diesem Punkt zuzulegen, bedarf es allerdings Selbstvertrauen - und das ist nach den jüngsten Erfolgen noch ein zartes Pflänzchen.
1. FC Heidenheim, SV Sandhausen und Hamburger SV: Das sind die nächsten drei Gegner. Spiele, die zeigen werden, ob der Club auf dem richtigen Weg ist - oder ob es doch ein harter und zäher Abstiegskampf wird, der länger dauert, als ihnen am Valznerweiher lieb ist.