Bundesliga

Erstes Wiedersehen mit "Schleicher" Max Kruse

Union trifft auf seinen Ex-Spieler

Erstes Wiedersehen mit "Schleicher" Max Kruse

Max Kruse trifft am Samstag auf seine ehemaligen Kollegen von Union Berlin.

Max Kruse trifft am Samstag auf seine ehemaligen Kollegen von Union Berlin. imago images/Uwe Kraft

Am Donnerstag stand beim 1. FC Union Berlin für die gesamte Mannschaft Regeneration auf dem Programm. Zwei Tage nach dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten FC St. Pauli (2:1) rückt dennoch nach und nach das nächste Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim VfL Wolfsburg in den Blickpunkt.

Das Aufeinandertreffen des Tabellenzwölften Wolfsburg gegen die siebtplatzierten Köpenicker hört sich erst einmal nicht nach einem Brüller an. Aber die Personalie Max Kruse gibt dieser Partie jede Menge Pfiff. Erstmals seit seinem Last-Minute-Wechsel von Union nach Wolfsburg Ende Januar wird sich Kruse mit seinen Ex-Kollegen duellieren.

Fischer gibt sich auf der Pressekonferenz zum Thema Max Kruse zurückhaltend

Kruse hat sich bei Union mit seinem in erster Linie finanziell motivierten Abgang keine Freunde gemacht. Zudem beschwerte er sich im Nachgang über zu wenig Spielzeit. Das hat Trainer Urs Fischer wohl mehr getroffen, als er zugeben mag.

Am Donnerstag auf der Pressekonferenz verhielt sich Fischer aber diesbezüglich zurückhaltend. "Zu dem Thema wurde genügend erzählt und gesagt. Dazu werde ich mich nicht mehr äußern. Es gilt, die Aufgabe und die Spielweise von Wolfsburg anzunehmen. Max ist ein Teil dieser Spielweise", sagte Fischer. "Wir wissen, was uns erwartet. Wir kennen Max. Wir fokussieren uns aber in erster Linie auf das Spiel, nicht aufs Wiedersehen mit Max."

Max ist für mich ein bisschen so ein Schleicher, der sich immer irgendwo in den Räumen bewegt und Räume wahrnimmt wie kein anderer.

Urs Fischer

Im medienöffentlichen Union-Training war Kruse nie der Fleißigste. In den 45 Pflichtspielen zwischen Sommer 2020 und Januar 2022 hat er in der Regel dennoch abgeliefert (19 Tore / 12 Vorlagen). Insofern wird Union versuchen, Kruses Kreise einzuengen. "Max ist für mich ein bisschen so ein Schleicher, der sich immer irgendwo in den Räumen bewegt und Räume wahrnimmt wie kein anderer", erklärte Fischer. "Das gilt es im Auge zu behalten. Aber am Schluss geht es um das Gesamte. Wir können uns nicht nur auf Kruse fokussieren. Auch Maximilian Arnold ist für die Balance der Wolfsburger Mannschaft zuständig."

Nach dem 3:1-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 und dem Weiterkommen gegen St. Pauli könnte Union in Wolfsburg den dritten Sieg innerhalb einer Woche einfahren. Mit dann 40 Zählern wäre der praktisch wohl längst erreichte Klassenerhalt auch theoretisch absichert. Das dürfte ein zusätzlicher Anreiz sein, im vierten Pflichtspiel-Versuch erstmals in Wolfsburg zu treffen und zu punkten.

In personeller Hinsicht dürfte Fischer im Vergleich zum Pokalauftritt am Dienstag rotieren lassen. Torwart Andreas Luthe steht sicher anstelle von Frederik Rönnow im Kasten. Auf der rechten Außenbahn könnte Julian Ryerson anstelle von Kapitän Christopher Trimmel den Kruse-"Jäger" mimen. Vorn darf vielleicht Pokal-Siegtorschütze Andreas Voglsammer für Taiwo Awoniyi ran. Angeschlagen sind lediglich die Mittelfeld-Akteure Keita Endo und Andras Schäfer (beide Knieverletzung).

Matthias Koch