2. Bundesliga

FC St. Pauli: Erster - aber dieses Mal nicht Spitze

St. Pauli zittert sich in Rostock dem Stadt-Derby entgegen

Erster - aber dieses Mal nicht Spitze

Der FC St. Pauli bleibt nach dem 14. Spieltag Tabellenführer in der 2. Liga.

Der FC St. Pauli bleibt nach dem 14. Spieltag Tabellenführer in der 2. Liga. IMAGO/Ostseephoto

Der Vortrag des Kiez-Klubs vom Samstag hatte drei Phasen: Er war geprägt von einem wilden Beginn der Hamburger mit frühem Rückstand, von einem dann imposanten Zwischenspurt zum 3:1, dem in der besten Phase und auch zu Beginn der zweiten Hälfte zwingend der vierte oder fünfte Treffer hätte folgen müssen, ehe nach einem zweiten Elfmetergegentor die große Hektik ausbrach und sich der Tabellenführer mit viel Glück ins Ziel rettete - ohne dieses Mal Spitze gewesen zu sein.

"Wir müssen uns vorwerfen, dass wir den Sack nicht zugemacht haben", merkt Philipp Treu an und Hauke Wahl kritisiert: "Wir haben generell die Räume gut genutzt, müssen uns aber ankreiden, dass wir das nicht auch nach der Pause genutzt haben."

Spielbericht

Das Resultat von Nachlässigkeiten vor dem gegnerischen und Unachtsamkeiten vor dem eigenen Tor war ein phasenweise untypischer Auftritt für St. Pauli im Kalenderjahr 2023, in dem unter Fabian Hürzeler Stabilität ein Kernmerkmal geworden ist. Selbst im vorangegangenen Heimspiel gegen Hannover 96 (0:0), als es nicht gelang, das eigene Offensivspiel durchzubringen, herrschte zu jeder Phase totale Kontrolle.

St. Pauli fokussiert sich auf das Positive

"Wir kriegen aus dem Nichts das 2:3 und hatten dann nicht mehr die Kontrolle", kritisiert der Coach, "die Abläufe gegen den Ball waren nicht mehr da und auch mit dem Ball waren wir hastig. Man muss ehrlich sagen, dass Rostock mit einem Lucky Punch das 3:3 machen kann." Und das gleich zwei Mal.

Trotz der Makel überwiegen bei den Protagonisten die positiven Aspekte. Einer ist, dass nach zwei Niederlagen in den Vorjahren beim FC Hansa dieses Mal der Robustheit der Gastgeber getrotzt wurde, und, dass sogar ein früher Rückstand gedreht wurde. "Wir haben es geschafft, richtig gut dagegen zu halten", reklamiert Außenverteidiger Treu zu Recht, und Marcel Hartel, der Torschütze zum 2:1, streicht heraus: "Dass wir hier so zurückgekommen sind, spricht absolut für uns."

Und es schürt trotz wackliger Phasen zu Beginn und am Ende die Vorfreude auf den kommenden Freitag und das Gipfeltreffen gegen den HSV. "Wir haben vorher gesagt, dass wir uns bewusst sind, was die Spiele gegen Rostock und den HSV für unsere Fans bedeuten", erklärt Mittelfeldmotor Hartel und versichert: "Wir freuen uns jetzt total aufs Derby."

Sebastian Wolff

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