Das war ohnehin ein ganz bitterer Sonntagabend für die Hoffenheimer. Der nun aber noch ein weiteres Nachspiel haben könnte. Der Kontrollausschuss des DFB hat am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen den Hoffenheimer Torhüter eröffnet. Baumann "soll nach dem Spiel in einem Interview geäußert haben: "Es ist sehr bitter, gegen Zwölf gespielt zu haben."
So heißt es in der Schrift. Exakt diese Formulierung hatte Baumann nachprüfbar in einem Sky-Interview gebraucht. Und weiter: "Der Kontrollausschuss hat Baumann nunmehr angeschrieben und zu einer zeitnahen Stellungnahme aufgefordert." Danach werde das Gremium über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden.
Hoeneß kritisiert DFB
Am Dienstag nahm auch Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß seinen Keeper in Schutz und zeigte zugleich wenig Verständnis für die Ermittlungen des DFB: "Ich weiß, dass es wahrscheinlich sein muss nach so einem Kommentar, weil man es so deuten kann, dass Oliver dem Schiedsrichter Parteilichkeit vorwirft", so der Coach auf der PK vor dem Spiele gegen Leipzig. "Aber ich weiß, dass das nicht seine Absicht war. Da sollte man Fingerspitzengefühl zeigen und es gut sein lassen."
Da sollte man Fingerspitzengefühl zeigen und es gut sein lassen.
Sebastian Hoeneß
Und was war in Leverkusen überhaupt passiert nach dem Abpfiff? Nicht nur Baumann, sondern auch Trainer Hoeneß oder Christoph Baumgartner hatten sich nach dem Spiel über mehrere Fehlentscheidungen zu Ungunsten der TSG mokiert.
Schiedsrichter Martin Petersen hatte Hoffenheim in Leverkusen nicht nur einen Strafstoß (Sinkraven an Baumgartner) vorenthalten, sondern später auch Florian Grillitsch zu Unrecht mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Ein Fehler, den der Referee nach Aussage von Hoeneß bei einem Gespräch in der Kabine auch zugegeben hatte. Nun muss auch Baumann zusätzlich noch eine Strafe befürchten.
Dabei dürfte es sich um eine Geldstrafe handeln, die sich in der Größenordnung zwischen 8.000 und 12.000 Euro bewegen dürfte.