Bundesliga

"Enttäuscht": Auch Bayern-Präsident Hainer rüffelt Neuer

Bayern-Präsident äußert sich zum Interview des Torwarts

"Enttäuscht über die Vorgehensweise": Auch Hainer rüffelt Neuer

Hat auch eine Meinung zur Causa Manuel Neuer: Bayern-Präsident Herbert Hainer.

Hat auch eine Meinung zur Causa Manuel Neuer: Bayern-Präsident Herbert Hainer. IMAGO/kolbert-press

1958 kamen bei einem Flugzeugabsturz in München 23 Menschen ums Leben, darunter befanden sich auch acht Spieler von Manchester United. An diesem 6. Februar 2023 jährte sich diese Tragödie zum 65. Mal. Über 1.000 Menschen, Fans von Manchester United und des FC Bayern, hatten sich am "Manchester Platz" in Trudering versammelt. Unter ihnen war auch Bayern-Präsident Herbert Hainer.

"Es ist für uns als FC Bayern eine Selbstverständlichkeit, aber vor allem auch eine große Ehre, heute, an diesem speziellen, traurigen Tag an der Seite von Manchester United zu stehen", sagte der 68-jährige Funktionär. 

Im Rahmen dieser Veranstaltung kam auch das Thema Manuel Neuer auf den Tisch. In mit dem FC Bayern nicht abgesprochenen Gesprächen hatte sich der Keeper mit der "Süddeutschen Zeitung" und "The Athletic" unterhalten und den Rauswurf von Torwarttrainer und engem Freund Toni Tapalovic aufs Schärfste kritisiert. Einer der deutlichen Sätze des 36-jährigen Keepers dazu: "Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen." Das hatte Deutschlands Nummer 1 schnell Gegenworte eingebracht, so auch jetzt.

"Ich unterstütze zu 100 Prozent, was Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic gesagt haben. Es war für uns unverständlich und auch enttäuschend, dass Manuel Neuer nicht den Weg zu uns gesucht hat, sondern direkt an die Öffentlichkeit gegangen ist", so der Hainer an diesem Montag am Rande der Veranstaltung. "Und ich finde, gerade er als Kapitän hat damit eine besondere Verantwortung, er hat seine eigenen Interessen über die der Mannschaft und des Klubs gestellt. Bei allem Verständnis, das ich für seine Gemütslage habe, am wichtigsten ist der Klub. Und deswegen sind wir auch enttäuscht über die Vorgehensweise."

Dass das Interview für die FCB-Verantwortlichen so überraschend online ging, nagt an den handelnden Personen. "Ich hätte gedacht, dass der Manuel, der so lange bei uns ist und so ein toller Spieler ist, zuerst zu uns kommt und das bespricht. Und nicht sofort an die Öffentlichkeit geht", kritisierte Hainer. 

Vertragsauflösung stand nicht im Raum

Und wie soll es jetzt weitergehen mit dem Torhüter und dem FC Bayern? "Wir werden uns mit ihm zusammensetzen und das in Ruhe aufarbeiten und besprechen. Manuel Neuer ist ein Weltklasse-Torhüter, das Wichtigste ist, dass er gesund wird und wieder spielen kann. Wir hoffen, dass er so schnell wie möglich zurückkommt", sagte der Präsident. 

An ein Ende oder einen Abschied im Sommer denkt der fünfmalige Welttorhüter nach kicker-Informationen nicht. Gibt er sein Comeback, zählt für ihn das Leistungsprinzip. Daher scheut er weder Trainer noch Konkurrenten auf seiner Position. Und auch von Seiten des Vereins kommt eine Auflösung des Vertrages nicht in Frage. "Nein, überhaupt nicht", entgegnete Hainer entschlossen und legte bei einem aufkommenden Vergleich mit Cristiano Ronaldo, der nach einem aufsehenerregenden Interview bei Manchester United rausgeflogen war, nach: "Das ist nicht der FC Bayern München, beim FC Bayern werden wir solche Sachen immer intern klären - und das macht uns aus. So werden wir es auch in der Zukunft machen."

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mst

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