Motorsport

Elektroautos beim TÜV: Schlechtes Zeugnis für Tesla

Jedes zehnte Model S fällt durch

Elektroautos beim TÜV: Schlechtes Zeugnis für Tesla

Tesla Model S: Die elektrische Limousine besteht die erste HU verhältnismäßig oft nicht.

Tesla Model S: Die elektrische Limousine besteht die erste HU verhältnismäßig oft nicht. Hersteller

Wie sich Elektroautos bei der HU schlagen - dafür hat es bislang mangels Masse keine wirklich erhellenden Erkenntnisse gegeben. Mit der verstärkten Präsenz der Stromer beginnt sich das zu ändern. "Erstmals sind ausreichend viele Elektroautos bei den TÜV-Prüfstellen vorgefahren, um eine vorläufige Bewertung der technischen Sicherheit vornehmen zu können", sagt Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands mit Hinblick auf den aktuellen TÜV-Report 2022, der das Prüfgeschehen von Juli 2020 bis Juli 2021 bilanziert und in den die Ergebnisse von 9,6 Millionen Hauptuntersuchungen eingeflossen sind.

Scheitern am ersten Mal

Die jetzt vorgelegte Sonderauswertung für Elektroautos beschäftigt sich allerdings nur mit vier Kandidaten - dem BMW i3, dem Renault Zoe, dem Smart Fortwo Electric Drive und dem Tesla Model S. Betrachtet wurde das Abschneiden bei der ersten HU, festgehalten wurde dabei, wie viel Prozent der Prüflinge wegen "erheblicher Mängel" durchgefallen waren.

Das beste Ergebnis lieferte demnach der Smart ab. Seine Mängelquote von lediglich 3,5 Prozent lag sogar unter dem Gesamtschnitt aller 2- bis 3-jährigen Pkw (4,7 Prozent), hier würde der zweisitzige Elektro-Zwerg einen Platz im vorderen Drittel belegen.

Der i3 schaffte eine Punktlandung auf den 4,7-Prozent-Mängelschnitt, im Gesamtklassement aller Antriebsarten käme er ins zweite Drittel. Deutlich auf Distanz hält der Münchner den Renault Zoe, dem der TÜV-Verband eine Mängelquote von 5,7 Prozent und im Gesamtranking eine Platzierung im letzten Drittel bescheinigt.

Nur zwei Dacias waren schlechter

Das schlechteste Ergebnis der elektrischen Kandidaten leistete sich ausgerechnet der teuerste unter ihnen: Jedes zehnte Tesla Model S schaffte es im ersten Anlauf nicht durch die HU. Eine noch schlechtere Mängelquote (10,7 Prozent) war nur bei den Discountern Dacia Duster und Dacia Logan zu konstatieren. Probleme bereiteten im Falle des Tesla Model S das Nebel- und das Abblendlicht, vor allem aber die Querlenker.

Dass es bei den Bremsen zu Schwierigkeiten kommt (so wie beispielsweise beim BMW i3), ist ein elektroauto-typisches Symptom. Auf den ersten Blick scheint das verwunderlich - wird mit E-Mobilen doch besonders häufig durch Rekuperation verzögert, durch Lupfen des Fahr- und ohne Betätigung des Bremspedals also. Tatsächlich leidet die Bremse aber unter dem vorgeblichen Schonprogramm, denn sie kann korrodieren. "Besitzer und Besitzerinnen von E-Autos sollten die Bremsen möglichst bei jeder Fahrt benutzen und regelmäßig warten", rät Joachim Bühler deshalb.

Batterie: Lediglich Sichtprüfung

Den technischen Besonderheiten von Elektroautos trägt der TÜV bei der HU insofern Rechnung, als man die Befestigung der Hochvolt-Batterie überprüft, ebenso den Zustand der Isolierungen sowie den von Leitungen, Anschlüssen und Steckern. Wenn ein Ladekabel vorhanden ist, erfolgt ein Check, ob sich der Stecker leicht anschließen und abziehen lässt. Zudem wird untersucht, ob die Wegfahrsperre bei angeschlossenem Ladekabel funktioniert. Das Ladekabel selbst werde nicht überprüft, sagt Bühler, da es bislang keine gesetzlich verankerte Mitführpflicht gibt. Die Batterie muss sich aktuell nur einer Sichtprüfung unterziehen.

ule