Bundesliga

Einstand nach Maß: Gregoritsch hilft der Freiburger Ruhepuls

Sonderlob von Streich für die Defensivleistung

Einstand nach Maß: Gregoritsch hilft der Freiburger Ruhepuls

Freiburgs Neuzugang Michael Gregoritsch trifft gegen die Ex-Kollegen.

Freiburgs Neuzugang Michael Gregoritsch trifft gegen die Ex-Kollegen. IMAGO/Sven Simon

Eine Wohnung ist gefunden, diese Woche steht der Auszug aus dem Hotel an. Dann ist Gregoritsch so richtig in seiner neuen Heimat Freiburg angekommen. Sportlich ist ihm der erste wichtige Schritt schon gelungen, bevor die Umzugskisten ausgepackt sind. "Ich bin in die Mannschaft gekommen und sie hat mich vom ersten Moment an so aufgenommen, als sei ich schon ewig da", erzählte der Stürmer nach seiner Bundesligapremiere für die Breisgauer am Samstag.

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Der 4:0-Erfolg zum Saisonstart war ein Einstand nach Maß - gegen Augsburg, ausgerechnet Augsburg. Die Eingewöhnung mit seinen neuen Kollegen fiel dem Österreicher vielleicht auch deshalb etwas leichter, weil der 1. Spieltag im gewohntem Umfeld stattfand. Fast fünf Jahre spielte Gregoritsch bei den bayerischen Schwaben. Mit sieben Treffern in der abgelaufenen Rückrunde leistete er einen wichtigen Beitrag dazu, dass in Augsburg auch in dieser Saison weiter Bundesliga gespielt wird. Am 34. Spieltag bejubelten Mitte Mai noch Zehntausende Gregoritschs Treffer zum 2:1-Endstand über Greuther Fürth. Am Samstag entbrannte der Jubel nur im Gästeblock, als der 28-Jährige direkt nach Wiederanpfiff die Freiburger Führung erzielte. Das gleiche Bild später, als er das 3:0 von Matthias Ginter vorlegte.

"Absolutes Lob" von Streich

Christian Streich war nicht nur wegen der Scorerpunkte sehr zufrieden mit seinem neuen Schützling: "Er hat viele Dinge gut gemacht und sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt. Die Aufgabe, die er hatte, war nicht so kompliziert. Aber darum geht es nicht, sondern darum, wie du diese Aufgabe umsetzt." Besonders in der Arbeit gegen den Ball gefiel Gregoritsch. "Er muss die Innenverteidiger bearbeiten und sehr viele Wege gehen, damit die Mittelfeldspieler entlastet werden. Das hat er in diesem Spiel getan, deswegen kriegt er ein absolutes Lob", fuhr der Freiburger Trainer fort.

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Für Neuzugänge wie Gregoritsch nehmen sich Streich und sein Trainerstab im Vorfeld viel Zeit. Akribisch und intensiv bringen sie ihnen die Spielweise näher. Noch am Donnerstag stand eine Einzelvideositzung mit dem Stürmer auf dem Programm. Offensichtlich mit Erfolg. "Die Mannschaft hilft mir sehr, gefühlt spielen sie mit Ruhepuls hinten den Ball raus, es wird extrem viel von hinten gecoacht. Daher ist es auch nicht übertrieben schwer. Ich spiele jetzt auch schon ein bisschen länger Fußball, da kann man sich schon auf ein, zwei Dinge einstellen", berichtete Gregoritsch.

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Die Lobeshymne des Trainers für die Defensivarbeit beschränkte sich nicht nur auf den österreichischen Nationalspieler. "Das gleiche gilt für Ritsu Doan, für alle, die können alle gut kicken, aber das Entscheidende ist, sich mit allem in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Das haben sie gemacht und deshalb ein Kompliment verdient", so Streich. Die Sonderbehandlung vor dem TV-Bildschirm wurde zuletzt auch dem Japaner zu Teil. Mit dem Torschützen zum 4:0 hatte er trotz einiger Kritik vorige Woche eine meist lustige Videoeinheit auf Englisch erlebt, verriet Streich.

Heimspiel gegen Dortmund: "Dem fiebere ich sehr entgegen"

Zweimal durften die beiden neuen jetzt schon im SC-Dress ran. Erst beim knappen 2:1-Sieg in der Verlängerung beim Pokalspiel auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern, dann in der Fuggerstadt. Jetzt steht das Heimspiel gegen Borussia Dortmund auf dem Programm. "Ich freue mich auf das Freitagabendspiel in der vollen Arena. Dem fiebere ich sehr entgegen. Da können wir hoffentlich nachlegen", betonte Gregoritsch selbstbewusst. Ab 20.30 Uhr kann er erneut zeigen, dass er die Freiburger Disziplin im Spiel gegen den Ball bereits verinnerlicht hat. Denn der BVB wird ihn sicher mehr fordern, als es seine Ex-Kollegen getan haben.

Moritz Kreilinger