Bundesliga

Einer gab es zu: Die vier "Phantomtore" der Bundesliga

Kießling schoss vor zehn Jahren das letzte

Einer gab es zu: Die vier "Phantomtore" der Bundesliga

Beschämte Freude: Stefan Kießling (Mi.), Schütze des vierten Bundesliga-Phantomtores.

Beschämte Freude: Stefan Kießling (Mi.), Schütze des vierten Bundesliga-Phantomtores. imago images (3)

Ein bisschen hatten sich Bayern München und Borussia Dortmund am 9. Spieltag der Saison 2013/14 wahrscheinlich schon geärgert, als Bayer 04 Leverkusen ganz vorne mit dabei geblieben ist wegen eines Tores, das zwar zählte, aber streng genommen gar nicht gefallen war.

Werkself-Knipser Stefan Kießling hatte den Ball gegen die TSG Hoffenheim nach einer Ecke durch ein Loch im Außennetz in die Maschen geköpft, was ihm zunächst klar gewesen zu sein schien, dem Schiedsrichtergespann um Dr. Felix Brych aber nicht. Kießling jubelte daraufhin doch, der Treffer stand. In der Endabrechnung könnte man die Behauptung aufstellen, dass Leverkusen es ohne Kießlings "Phantomtor" nicht in die Champions League geschafft hätte. Nur einen Zähler lag Bayer 04 am Ende vor dem VfL Wolfsburg.

Der KSC wäre eigentlich abgestiegen

Hoffenheim hingegen hatte im Mai schließlich einiges an Luft sowohl gen Europa als auch in Richtung der Abstiegsränge und dürfte sich auf Strecke daher ähnlich wenig geärgert haben wie der Karlsruher SC, der am 27. März 1965, schon in ihrer zweiten Saison, Opfer des ersten Phantomtors in der Bundesliga geworden war.

Bundesliga-Spiele mit Phantomtoren

Der BVB hatte die Badener damals mit 5:1 abgeschossen, wobei der Treffer zum 4:1 eigentlich keiner war. Angreifer Reinhold Wosab traf wie Jahrzehnte später Kießling durch offene Nähte im Außennetz, wie in Sinsheim sollte daraufhin kein Wiederholungsspiel folgen. Angesichts der Höhe des Sieges egal? Eine Viertelstunde war noch zu spielen gewesen, weshalb es einen großen Unterschied machte, ob es aus Karlsruher Sicht nun 1:3 oder 1:4 stand. Vor allem, weil der KSC die Saison auf einem Abstiegsplatz beendete. Doch dieser Problematik beugte vor, dass die Bundesliga im Sommer von 16 auf 18 Teams expandierte und niemand absteigen musste. Glück gehabt.

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Dieses Leid blieb dem 1. FC Nürnberg 1994 nicht erspart, als die Franken am 32. Spieltag mit 1:2 beim FC Bayern verloren - nachdem Thomas Helmer die Münchner in Führung gebracht hatte, indem er den Ball am Gehäuse vorbeistocherte. Doch das Schiedsrichtergespann um Hans-Joachim Osmers hatte die Kugel im Tor gesehen - und entschied auch so. Bitter für Nürnberg, das zwar ein Wiederholungsspiel bekam. Das gewann Bayern aber gleich mit 5:0. Zum Klassenerhalt fehlte am Ende ein Punkt.

Nach einem der vier Phantomtore wurde über ein Wiederholungsspiel nicht gesprochen. Bayer Leverkusens Arne Larsen Ökland beförderte den Ball am 7. März 1981 von der Torstange gegen das Außennetz des FC Bayern, was beim Unparteiischen Udo Horeis einen Knick in der Optik erzeugte. Er wollte auf Tor entscheiden, was das 4:0 für die Werkself bedeutet hätte. Doch anders als später Kießling gab Larsen Ökland zu, dass der Ball gar nicht drin war. Er hatte zu diesem Zeitpunkt aber auch schon einen Hattrick erzielt.

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