Bundesliga

Ein Kölner Türspalt für Wimmer

Veh bestätigt Leipziger Interesse an FC-Kaderplaner Aehlig

Ein Kölner Türspalt für Wimmer

Im Kölner Outfit unterwegs: Kevin Wimmer (hier im Gespräch mit Florian Kainz) ist derzeit Gastspieler beim 1. FC Köln.

Im Kölner Outfit unterwegs: Kevin Wimmer (hier im Gespräch mit Florian Kainz) ist derzeit Gastspieler beim 1. FC Köln. imago images

Aberglaube spielt im Fußball vermeintlich eine große Rolle. Geht es nach Armin Veh, dann hätte der Kölner Geschäftsführer nichts dagegen, wenn sich die Wahl des Trainingslagers in Donaueschingen als gutes Vorzeichen bestätigen sollte. Schließlich bezog Veh vor der Saison 2006/07 mit dem VfB Stuttgart im Öschberghof Quartier. Das "Ergebnis" ist bekannt. "Vielleicht ist es ein gutes Omen, wir sind in der Saison damals Meister geworden", sagte der Manager mit einem Lachen nach der Ankunft in der Kölner Unterkunft.

Trainer Achim Beierlorzer ("Das sind Bedingungen, die man sich nur wünschen kann") möchte im Schwarzwald den FC-Profis seinen Spielstil vermitteln. "Wir wollen diese aktive Spielweise an den Mann bringen", erklärt der 51-Jährige, der am Abend dies erst mit Videosequenzen theoretisch vermittelte. Wohlgemerkt mit Szenen aus dem Kölner Aufstiegsjahr, in dem der FC solche Momente zeigte, und nicht mit Ausschnitten seines Ex-Klubs Jahn Regensburg.

Spielersteckbrief Wimmer
Wimmer

Wimmer Kevin

Trainersteckbrief Beierlorzer
Beierlorzer

Beierlorzer Achim

Ab Dienstag folgt der praktische Teil, den auch Kevin Wimmer aufmerksam begleiten wird. Der Innenverteidiger, von seinem Ex-Klub Stoke City in die 2. Mannschaft abgeschoben, nimmt als Gastspieler am Trainingslager teil. Dass der FC noch einen zentralen Abwehrspieler sucht, stehe damit aber nicht in Zusammenhang, versicherte Beierlorzer: "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun", sagte der Trainer, um dies sogleich mit finanziellen Dimensionen eines Wechsels zu begründen. "Wir wissen, was in England bezahlt wird. Wir ermöglichen ihm Trainingspraxis auf hohem Niveau, und auf der anderen Seite haben wir einen vierten Innenverteidiger für unsere Trainingsarbeit", argumentierte der Coach, der dann aber für Wimmer einen kleinen Türspalt aufdrückte, indem er anfügte: "Und sollte sich tatsächlich irgendetwas ergeben, werden wir das schon sehen."

Kölner Testspieleinsätze für Wimmer?

Als fünftes Rad am Wagen läuft der österreichische Nationalspieler auf jeden Fall nicht mit. So werden die Voraussetzungen geschaffen, dass er an den Tests gegen Bad Dürrheim und den SSV Reutlingen mitwirken kann. "Wir kriegen noch eine Genehmigung. Ob er spielt, entscheidet am Ende der Trainer", erklärt Veh, der dennoch den 26-Jährigen beobachten wird. "Wegschauen können wir ja nicht", sagt der Geschäftsführer, "aber es ist nicht so angedacht, dass er jetzt ein Probetraining bei uns absolviert." Den Rucksack eines nicht bestandenen Vorspielens möchte man Wimmer für den Fall, dass es zu keiner Verpflichtung kommt, natürlich nicht aufsetzen.

Wegschauen können wir ja nicht.

Armin Veh über die Trainingsleistungen von Kevin Wimmer

Wie es mit Wimmer weitergeht, ist offen. Gleiches gilt für die Zukunft von Frank Aehlig, seines Zeichens Leiter Lizenzfußball und Kaderplaner beim FC. Veh bestätigte nun Berichte, dass RB Leipzig den 51-Jährigen zurückholen möchte. "Dass sie miteinander gesprochen haben, weiß ich. Dass Interesse da ist, weiß ich auch", erklärte der Geschäftsführer, auf dessen Initiative Aehlig (Vertrag bis 2020) im Januar 2018 den Weg ans Geißbockheim gefunden hatte. Ein Angebot oder eine ausgesprochene Wechselabsicht gebe es aber nicht. Veh: "Bislang ist er noch nicht zu mir gekommen und hat gesagt: Ich will dahin. Ich weiß nicht, ob es konkret ist. Das wäre es für mich erst dann, wenn er sagt, dass er dorthin gehen möchte."

Stephan von Nocks

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