Der Jüngere wird übers Drittligateam herangeführt, für das er am vergangenen Wochenende zum wichtigen 1:0-Sieg gegen Paderborn traf. Der große Bruder, im vergangenen Dezember 20 Jahre alt geworden, arbeitet mit deutlichen Fortschritten am Durchbruch bei den Profis. Im Kellerduell am Freitag beim VfL Wolfsburg winkt "Eggestein I." sogar eine Hauptrolle in der Startelf.
Da mit Clemens Fritz (gesperrt) und dem verletzten Thomas Delaney die etatmäßige Doppelsechs ausfällt, führt für Trainer Alexander Nouri an Eggestein praktisch kein Weg vorbei. Der Jungprofi selbst empfahl sich dafür nachdrücklich, sowohl nach seiner Einwechslung für Delaney in Mainz als auch beim 1:2 gegen die Bayern, als er schon nach 19 Minuten für den verletzten Pizarro kam (jeweils kicker-Note 3). Darf er nun am Freitag wie erwartet beginnen, wäre das Eggesteins insgesamt dritter Bundesligaeinsatz in der Startformation - nach dem 1:1 bei Hertha BSC am zweiten Spieltag der Vorsaison (kicker-Note 5) und am 34. Spieltag beim 1:0 gegen Frankfurt (Note 4).
Nouri hat nun die ideale Position für Eggestein gefunden
Auch wenn die Mannschaft jeweils erfolgreich war, wurde Eggestein seinerzeit noch für zu leicht befunden und jeweils nach rund einer Stunde ausgewechselt. Der Reifeprozess, den der Youngster seitdem durchlaufen hat, ist unverkennbar. Die von Nouri und Manager Frank Baumann verantwortete Maßnahme, ihn im Verlauf der Hinrunde als Führungsspieler der U 23 weiterzuentwickeln, macht sich offenbar bezahlt. Vielleicht noch wichtiger: War Eggestein in der vergangenen Saison unter Viktor Skripnik als Zehner bzw. gegen Frankfurt gar als Flügelspieler aufgeboten, hat Nouri nun die ideale Position für ihn gefunden: Als Sechser kommt Eggesteins fußballerisches Profil am effektivsten zur Geltung. Ballsicherheit, Spielverständnis, Lauf- und Zweikampffreude zeichnen das 1,81 Meter große Eigengewächs aus, das als Spielertyp durchaus an Bastian Schweinsteiger erinnert. Und wie dem Weltmeister fehlt es auch Eggestein an Sprinterqualitäten. Ausschlusskriterium für eine Profikarriere muss das jedoch nicht sein. Den nächsten Beweis will Eggestein in Wolfsburg folgen lassen.