Heiko Scholz nahm in seiner letzten Partie als Chefcoach des MSV zwei Wechsel im Vergleich zum 2:0-Auswärtserfolg bei Arminia Bielefeld am vergangenen Spieltag vor: Für Wolters und den an einer Schambeinentzündung laborierenden Südkoreaner Ahn rückten van Houdt sowie der von Austria Wien umworbene Ahanhouf (nach verbüßter Gelb-Sperre) in die Startformation. Jürgen Klopps Mainzer, die sich am vergangenen Spieltag durch einen 1:0-Sieg über den FC Schalke 04 den Klassenerhalt gesichert hatten, tauschten hingegen nur auf einer einzigen Position: Für Abel rückte Demirtas in die Verteidigung.
Obwohl es in der Partie für beide Teams um nichts mehr ging - Duisburg war bereits abgestiegen, die Mainzer gerettet - entwickelte sich vom Anstoß weg eine muntere Partie. Die "Zebras" attackierten konsequent und setzten die Gäste bereits früh unter Druck. Ahanhouf hätte nach einer platzierten Rechtsflanke Tararaches per Kopfball aus acht Metern Torentfernung bereits früh für die Duisburger Führung sorgen können, Wache im Mainzer Gehäuse stand jedoch goldrichtig und verhinderte den Torerfolg des Marokkaners (6.). Allerdings kamen auch die Mainzer binnen 60 Sekunden zu zwei vorzüglichen Möglichkeiten und hätten so nach nicht einmal einer Viertelstunde bereits in Front liegen können: Auer spielte Zidan in den Lauf, der Ägypter düpierte Baelum und zog aus neun Metern ab. MSV-Schlussmann Koch klärte aber zur Ecke und verhinderte den krönenden Abschluss der Bremer Leihgabe (12.). Nur wenige Augenblicke später setzte wiederum Zidan das nächste Glanzlicht und leitete so eine weitere Mainzer Großchance ein. Diesmal vernaschte er an der linken Strafraumgrenze Biliskov und bediente Auer, der frei stehend aus sechs Metern allerdings nur MSV-Keeper Koch ins Gesicht schoss (13.). Zwar blieb der Schlussmann der Meidericher im Anschluss an diese Situation benommen liegen, nach kurzer Behandlungspause ging es für den gebürtigen Rheinländer jedoch weiter. Nach dieser fulminanten Anfangsphase ließen beide Teams nach und beschränkten sich darauf, das Spielgerät in den eigenen Reihen zu halten. Vor allem die Mainzer zeigten das ein oder andere spielerische Moment, zwingende Möglichkeiten ergaben sich jedoch für keines der beiden Teams. So dauerte es bis zur 40. Minute ehe den Zuschauern in der MSV-Arena die nächste Großchance geboten wurde. Ahanhouf setzte aus dem Halbfeld den ehemaligen Dresdner Lavric in Szene, der den Ball glänzend mit der Brust stoppte aber letzten Endes ein bisschen zu überhastet aus 14 Metern über das Mainzer Tor schoss. Der zweite Spieldurchgang begann sofort mit Paukenschlägen beider Teams. Zuerst war die Klopp-Truppe an der Reihe: da Silvas Schuss aus 18 Metern ließ Koch nur abklatschen und auch Thurk traf mit dem Nachschuss - der Duisburger Keeper war mit den Fingerspitzen noch am Ball - nur den linken Pfosten (46.). Die Antwort der Hausherren folgte prompt und so kamen die Meidericher im Gegenzug fast zur Führung: Lavric entkam der dichten Bewachung Noveskis, allerdings scheiterte der Slowene aus kurzer Distanz knapp am Mainzer Keeper Wache (47.). Beide Teams spielten nun endlich mit mehr Druck und Entschlossenheit als noch in der Phase vor dem Seitenwechsel und zeigten den Zuschauern eine abwechslungsreiche wenn auch nicht hochklassige Begegnung. In der 66. Spielminute hätte Ahanhouf dann mit der bis dato klarsten Möglichkeit der Partie die Gastgeber in Führung bringen können, allerdings vergab er einen schwach getretenen Foulelfmeter, den er zuvor selbst gegen Noveski herausgeholt hatte. Beide Teams spielten jetzt nur noch nach vorne und kamen zu einer Vielzahl von hochkarätigen Tormöglichkeiten, die jedoch - auf beiden Seiten - konsequent vergeben wurden: Exemplarisch die Mainzer Großchancen von Zidan (74.) und Auer (75.) aus kurzer Distanz. Allerdings taten es auch die Duisburger den Gästen gleich und versiebten beste Möglichkeiten durch Lavric (74.) und Kurth in der 78. Spielminute mit einem sehenswertem Fallrückzieher. Duisburg verabschiedet sich nach einem unterhaltsamen 0:0 gegen den FSV Mainz 05 aus der Bundesliga und wird zumindest in der nächsten Saison im Unterhaus spielen. Die Mainzer ließen die Saison mit gutem Fußball ausklingen und zeigten sich trotz der Feierlichkeiten der vergangenen Woche erstaunlich frisch.