Dresdens Trainer Christian Fiel vertraute auf dieselbe Elf, die schon beim 0:0 in Darmstadt von Beginn an auf dem Rasen gestanden hatte.
St. Paulis Coach Jos Luhukay nahm nach dem 2:1 gegen Kiel dagegen drei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Carstens, Sobota und Hoffmann ersetzten Kalla, Conteh (beide Bank) und Penney (Gelb-Rot-Sperre).
SGD-Teamchef Fiel sah beide Teams "zuletzt im Aufwind" - nach einer ordentlichen Anfangsphase seiner Elf allerdings auch wesentlich abgeklärtere Gäste: St. Pauli stand defensiv sicher, Burnics erster Versuch aus der Mitteldistanz erwies sich als zu harmlos (6.). Und vorne agierten die Kiezkicker eiskalt: Den ersten ernsthaften Abschluss beförderte Stoßstürmer Diamantakos direkt ins Netz, nachdem Löwe bei Möller Daehlis Eckstoß im Zweikampf mit dem Griechen keine gute Figur abgegeben hatte (13.).
Möller Daehlis Vorlagen-Hattrick
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Noch kälter wurde die SGD drei Zeigerumdrehungen später erwischt: Knoll, Diamantakos und Möller Daehli spielten die unsortierte Hintermannschaft der Sachsen nach Strich und Faden aus, am zweiten Pfosten musste Sobota nur noch einschieben - 2:0, Doppelschlag. Nikolaou war um eine Dresdener Antwort bemüht (19.), schnell konnte St. Pauli die Spielkontrolle allerdings zurückgewinnen. Und ein weiteres Mal erhöhen: Möller Daehli bediente - seine dritte Torvorlage - Diamantakos, der sich clever durch die passiven Wahlqvist und Ehlers drehte und platziert einschob (29.).
Kurz vor dem Pausenpfiff rafften sich überrumpelte Hausherren schließlich auf: Atiks Distanzschuss konnte von Himmelmann noch pariert werden (38.), bei der folgenden Ecke machte der Schlussmann keine gute Figur - Nikolaou profitierte und köpfte das 1:3 (40.). Jeremejeff (42.) und wieder Atik (45.) schnupperten in der Folge sogar noch am Anschlusstreffer.
Kurz nach Wiederbeginn wurde es dann wieder vor Broll gefährlich: Becker brach über links durch, legte für Diamantakos quer - Dynamo-Kapitän Müller konnte gerade noch bereinigen (46.). Erneut Diamantakos drang etwas später in den Strafraum ein, wurde von Burnic allerdings ganz stark verteidigt (52.). Indes kippte das Spiel immer mehr in Richtung der Hausherren: Den Rechtsschuss des eingewechselten Stor konnte Himmelmann noch parieren, gegen Nikolaou, der den Abpraller von Atik serviert bekam, war der Keeper machtlos - Flachschuss aus 16 Metern, Doppelpack, nur noch 2:3 (54.)!
Conteh macht Alarm - Koné bestraft Himmelmann
Burnic versuchte aus der zweiten Reihe, direkt weiterzumachen, Himmelmann hatte die Kugel erst im Nachfassen sicher (55.). Dynamo witterte Morgenluft. So brachte Luhukay, dessen Offensive so ein wenig eingeschlafen war, den quirligen Durchstarter Conteh - der seine Farben zurück ins Spiel brachte: Der 20-Jährige bestach umgehend durch seine Schnelligkeit, traf nach Antritten aber nur das Außennetz (65.) und wurde gerade noch von Müller eingefangen (68.).
In Minute 76 brachte Fiel Angreifer Koné, der zuletzt nicht im Kader stand, aber durch gute Trainingsleistungen überzeugt hatte. Dann ereilte die SGD jedoch ein Nackenschlag: Doppeltorschütze Nikolaou fällte den enteilten Conteh von hinten, nach Videobeweis entschied Schiedsrichter Benjamin Cortus auf Platzverweis (84.). Nur eine Minute später war es allerdings der eingewechselte Koné, der nach einem Steilpass von Stor den ohne Not aus seinem Kasten eilenden Himmelmann umkurvte und nach 0:3-Rückstand tatsächlich das 3:3 besorgte (85.). Lawrence verpasste kurz darauf noch die erneute Führung für die Gäste (89.), dann bejubelte der SGD-Anhang den nicht unverdienten Punktgewinn nach spektakulärer Aufholjagd.
Dresden ist in zwei Wochen am Sonntag (13.30 Uhr), dem 15. September, in Bochum zu Gast. St. Pauli empfängt am Montag (20.30 Uhr) zum Hamburger Derby den HSV.