2. Bundesliga

Schalke 04 News | Drei Gründe führten zum Schröder-Aus

Schalke: Trennung vom Vorstandsvorsitzenden

Drei Gründe führten zum Schröder-Aus

Bernd Schröder verlässt Schalke 04.

Bernd Schröder verlässt Schalke 04. picture alliance / Neundorf/Kirchner-Media

Wenn der FC Schalke 04 am Samstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zum ersten Heimspiel der Saison den 1. FC Kaiserslautern empfängt, wird Bernd Schröder nicht mehr als Vorstandsvorsitzender auf der Tribüne Platz nehmen. Nach einem "intensiven Austausch über die weitere Zusammenarbeit", wie es der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer am Sonntag in einem offiziellen Statement erläuterte, gebe es den "Entschluss, eine personelle Veränderung vorzunehmen". Schröder steht dem Verein bis Jahresende nur noch beratend zur Verfügung.

Nach kicker-Informationen gibt es drei Gründe, die maßgeblich zu der Trennung geführt haben. Einer davon kristallisierte sich in den vergangenen Wochen und Monaten immer deutlicher heraus, er betrifft das Thema Sponsorensuche. In diesem von Schröder verantworteten Bereich war der Verein generell mit der Organisation nicht zufrieden, die Kaugummisuche nach einem neuen Hauptsponsor sorgte intern zudem für wachsenden Unmut.

Hauptvorwurf: Schalke 04 fühlte sich nicht gut genug vorbereitet auf das Sonderkündigungsrecht des bisherigen Hauptsponsors meinAuto.de. Es sei viel zu spät mit der Suche nach einem Nachfolger begonnen worden, erst knapp 25 Stunden vor dem Saisonauftakt beim Hamburger SV konnten die Königsblauen einen neuen Partner für seine Trikotbrust präsentieren (Veltins, Einjahresvertrag).

Unzufrieden war der FC Schalke zudem mit der Geschwindigkeit, mit der Schröder grundlegende strategische Entwicklungen nicht nur ausarbeitete, sondern auch vorantrieb. Als dritter kritisch betrachtete Aspekt gilt, dass Schröder und Schalke auf emotionaler Ebene nie wirklich zueinandergefunden haben.

Schalkes Saisonstart

Schröders Scheitern ist auch dem Verein anzulasten

Die Aufgaben Schröders, der im Januar 2022 zu Schalke 04 kam (Vertrag bis Ende 2024), übernehmen ab Dienstag und bis auf Weiteres Finanzchefin Christina Rühl-Hamers und Sportvorstand Peter Knäbel. Hefer, der sich selbst als Nachfolger ausdrücklich ausschließt, sagt: "Gemeinsam haben sie das bereits 2021 in einer herausfordernden Situation erfolgreich getan. Wir sind davon überzeugt, dass ihnen das nun erneut gelingt."

Die Suche nach einem Nachfolger läuft bereits, Schalke vertraut dabei auch auf die Expertise einer Findungskommission. Ausschau gehalten wird nach einer Person, die bereits einen Bezug zum FC Schalke 04 haben sollte. Bei Schröder hatte man dieses Kriterium damals ausdrücklich ausgeklammert, mittlerweile ist der Verein jedoch zu der Erkenntnis gelangt, dass die fehlende Bindung zum Klub unterschätzt worden ist.

Das Scheitern Schröders auf Schalke ist also längst nicht nur dem 57-Jährigen anzulasten, sondern auch dem Verein, der mit der damals getroffenen Personalentscheidung keine glückliche getroffen hat. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass Schröder den Verein nach außen stets sympathisch und eloquent vertreten hat. Inhaltlich hat es einfach nicht so gut zusammengepasst.

Toni Lieto

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