23 Treffer schon erzielte der BVB an den ersten sieben Bundesliga-Spieltagen, im Schnitt traf er 3,28 Mal pro Spiel, außergewöhnliche 46 Prozent aller Torgelegenheiten endeten mit einem erfolgreichen Abschluss. In der Liga kann da einzig die Frankfurter Eintracht (42,9 Prozent) halbwegs mithalten. Die Hessen erzielten allerdings bislang erst zwölf Saisontreffer, also knapp halb so viele wie der BVB.
Auch bei der Anzahl der herausgespielten Chancen rangiert Dortmund im oberen Bereich der Tabelle. Nur der FC Bayern (55) und RB Leipzig (54) kommen auf mehr als der BVB (50). Bei beiden Konkurrenten ist die Erfolgsquote allerdings deutlich schwächer als die der Dortmunder: Die Leipziger verwerten 29,6 Prozent ihrer Torchancen, die Münchner lediglich 21,8 Prozent.
Bundesliga - 7. Spieltag
Bundesliga - Tabelle
Jeder vierte Torschuss ist drin - das ist Spitze
Besonders auffällig ist die Tatsache, dass der BVB nur vergleichsweise selten den Torabschluss sucht: Mit 92 abgegebenen Schüssen auf den gegnerischen Kasten liegen die Dortmunder nur auf Rang neun in der Liga. Allerdings ging jeder vierte Schuss ins Tor - das wiederum ist Liga-Spitze vor Frankfurt (5,2 Schüsse pro Tor).
Man könnte solche statistischen Daten angesichts der Kürze des Vergleichszeitraums von nur sieben Spielen leicht als noch zu wenig aussagekräftig abtun. Beim BVB allerdings steckt angesichts der Person auf der Trainerbank durchaus mehr dahinter: Es ist typisch für von Lucien Favre gecoachte Teams, dass sie nur dann den Abschluss suchen, wenn er erfolgversprechend ist.
Favre präferiert das kontrollierte Spiel - nicht nur aus Gesundheitsgründen
So lag beispielsweise die von ihm trainierte Gladbacher Borussia in den Spielzeiten 2013/14 (Rang 12) und 2014/15 (Rang 9) bei der Anzahl der abgegebenen Torschüsse jeweils nur im Mittelfeld, bei der Anzahl der Schüsse pro Treffer dagegen in der Spitzenregion (13/14: 3. mit 7,3 Torschüssen pro Tor, 14/15: 4. mit 8,1 Torschüssen pro Tor).
Geduld, Geduld, Geduld im Aufbau lautet auch in Dortmund das Mantra des Schweizers, dessen Herz beim aufregenden 4:3 gegen Augsburg am Samstag laut eigener Aussage phasenweise mit bedenklichen 180 Schlägen pro Minute schlug. Favre präferiert beim BVB wie auf seinen Stationen zuvor das kontrollierte Spiel - nicht nur, weil es besser für die Gesundheit des 60-Jährigen ist. Die statischen Werte der ersten Spieltage vermitteln einen Eindruck, warum dem so ist.
